Zum Nutzen der Reichen
Zu „Fiskus greift bei Erbschaften kräftiger zu“(Seite 1) vom 28.11.:
Toll, endlich Gleichbewertung. Doch gibt es einen Unterschied. Der Wert einer Aktie kann durch einen Blick in die Zeitung oder Börse festgestellt und im Handumdrehen „verflüssigt“werden. Der Wert einer Immobilie ist ideell vorhanden, aber nicht monetär. Grundlage zur Ermittlung der Immobilienwerte dienen statistische Vergleichswerte. Darüber gibt es jede Menge Bücher. Die bisher geltenden Abschläge sind zuungunsten der Erben/Beschenkten „überarbeitet“worden. Alle Vergleichswerte sind statische pseudoexakte Annahmen, die in mathematischer Anwendung Korrektheit suggerieren sollen. Die zu erwartende Erhöhung zwingt vermehrt Erben, die nicht das nötige Kleingeld besitzen, entweder einen Kredit aufzunehmen oder zu verkaufen. Das kostet Zeit und Geld. Und ein Verkauf in Zwangslage bringt einen schlechteren Preis. Die neue Steuergerechtigkeit wird den Anteil erhöhen derer, die aufgrund ihrer finanziellen Lage zum Verkauf gezwungen sind. Es werden diejenigen reicher, die es sich leisten können zu kaufen. Der Griff in die Taschen der Erben war allerdings beim momentanen irrsinnigen Geldbedarf bzw. Schuldenberg des Staates absehbar. Wir warten nur noch auf die Zwangshypothek.
Rolf Rudolph, Pfronten