Warum begreifen die Räte ihr Wasser nicht als Schatz?
Niemand will im Landkreis auf seinem Gemeindegebiet eine kerntechnische Anlage, eine Deponie, einen Chemiebetrieb oder irgendeine andersgeartete Schwerindustrie. Es ist auch sehr unwahrscheinlich, dass sich ein derartiger Industriebetrieb um eine Niederlassung im nordöstlichen Landkreis Dillingen bewirbt.
Nur die Ansiedelung derartiger Gewerbebetriebe ist in den wasserrechtlichen Vorbehalt- und Vorranggebieten, die jetzt neu ausgewiesen sind, ausgeschlossen. Jede andere Art von Industrie, Wohnbebauung oder Straßenbau wird hingegen nicht tangiert. An der derzeitigen Nutzung würde sich also durch den neuen Regionalplan nichts ändern, Bebauungspläne blieben unberührt.
Sind wir dankbar, dass der regionale Planungsverband vorausschauend Trinkwasserschutzgebiete schon jetzt sichert. Per Satelliten ermittelte Daten der Erdgravitation über Deutschland sind sehr beunruhigend. Diese Daten belegen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland eines der Länder weltweit ist, dessen Trinkwasserreserven infolge des Klimawandels schon jetzt am stärksten abgenommen haben.
Es ist Aufgabe des Staates, sich um die wenigen Allmende, die sich noch in öffentlicher Hand befinden, zu kümmern.
In Anbetracht der Datenlage ist es schon erstaunlich, warum die Gemeinderäte ihr gutes Wasser nicht als Schatz begreifen. Gänzlich unverständlich ist, dass sie sich von Wasserschutzgebieten umzingelt und sich von diesen eingezwängt fühlen.
Engelbert Kigele,