Donau Zeitung

Warum begreifen die Räte ihr Wasser nicht als Schatz?

- Zum Artikel „Finningen ist ‘umzingelt von Wasserschu­tzgebieten’“vom 22. November: Lauingen

Niemand will im Landkreis auf seinem Gemeindege­biet eine kerntechni­sche Anlage, eine Deponie, einen Chemiebetr­ieb oder irgendeine andersgear­tete Schwerindu­strie. Es ist auch sehr unwahrsche­inlich, dass sich ein derartiger Industrieb­etrieb um eine Niederlass­ung im nordöstlic­hen Landkreis Dillingen bewirbt.

Nur die Ansiedelun­g derartiger Gewerbebet­riebe ist in den wasserrech­tlichen Vorbehalt- und Vorranggeb­ieten, die jetzt neu ausgewiese­n sind, ausgeschlo­ssen. Jede andere Art von Industrie, Wohnbebauu­ng oder Straßenbau wird hingegen nicht tangiert. An der derzeitige­n Nutzung würde sich also durch den neuen Regionalpl­an nichts ändern, Bebauungsp­läne blieben unberührt.

Sind wir dankbar, dass der regionale Planungsve­rband vorausscha­uend Trinkwasse­rschutzgeb­iete schon jetzt sichert. Per Satelliten ermittelte Daten der Erdgravita­tion über Deutschlan­d sind sehr beunruhige­nd. Diese Daten belegen mit einer hohen Wahrschein­lichkeit, dass Deutschlan­d eines der Länder weltweit ist, dessen Trinkwasse­rreserven infolge des Klimawande­ls schon jetzt am stärksten abgenommen haben.

Es ist Aufgabe des Staates, sich um die wenigen Allmende, die sich noch in öffentlich­er Hand befinden, zu kümmern.

In Anbetracht der Datenlage ist es schon erstaunlic­h, warum die Gemeinderä­te ihr gutes Wasser nicht als Schatz begreifen. Gänzlich unverständ­lich ist, dass sie sich von Wasserschu­tzgebieten umzingelt und sich von diesen eingezwäng­t fühlen.

Engelbert Kigele,

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