Zu viel Flipper-Fußball
Die deutsche Mannschaft zeigt viel Engagement, doch zwischendrin geht wieder einmal der Faden verloren. Das können auch starke Momente von Gnabry, Musiala und Sané nicht verdecken.
• Neuer: Eine Glanztat gegen Fuller (42. Minute). Beim Ausgleich machtlos. Beim zweiten Gegentor unglücklich. Ein ganz bitterer Rekordabend im 19. und wohl letzten WM-Spiel. Note 4
• Kimmich: Erstmals unter Flick für 45 Minuten auf rechts zurückversetzt. Fand dort kaum ins Spiel. Auch in der zweiten Halbzeit als Sechser genügte er nicht den hohen Ansprüchen. Note 3,5
• Süle: Der Dortmunder fand nach dem Japan-Fehlstart nie in dieses Turnier. Zu weit weg von seinen Gegnern. Paradebeispiel war das zweite Gegentor. Note 4,5
• Rüdiger: Was für ein Bock gegen Fuller (42.) und konfus beim zweiten Gegentor. Schaltete sich am Schluss immer mehr offensiv ein – ohne Fortune. Note 4
• Raum: Im Anfangsschwung mit guten Flanken. Verlor im Laufe des Spiels zu sehr an Tempo. Bei Costa Ricas Kontern nicht stabil. Note 5
• Gündogan: Verteilte im Zentrum fleißig die Bälle, in die gefährlichen Zonen kam er zu selten. Musste dann aus taktischen Gründen für Füllkrug (55.) weichen. Note 4
• Goretzka: Der Münchner war nicht fit. Das sah man von der ersten Minute an. Ohne seine typische Dynamik. Zur Halbzeit mit muskulären Problemen raus. Note 4,5
• Gnabry: Der deutsche Power-Man. Beruhigte mit erstem Kopfballtor im DFB-Dress erstmal die Nerven. Suchte den Abschluss. Aber zum großen Retter wurde er nicht. Note 3
• Musiala: Dribbeln, dribbeln, dribbeln. Die Fans raunten vor Begeisterung. Das erste WM-Tor gelang dem jungen Münchner bei der WM-Premiere nicht. Note 2,5
• Sané: Startete mit viel Tempo ins
50. Länderspiel. Schuf in der engen Gegnerdefensive Räume. Für das erste WM-Tor reichte es auch für ihn nicht. Note 4
• Müller: Das war kein WM-Niveau mehr. Konnte Flicks Vertrauen nicht zurückzahlen. Zu viel Flipper-Fußball. Ein trauriges Turnierende für den Rio-Helden in seinem letzten Länderspiel. Note 5.
• Klostermann: Kam für die zweite Halbzeit als rechter Verteidiger. Mit zu wenig Aktionsradius, um Torwirbel auszulösen. Note 4,5
• Füllkrug: Warf als Joker wieder alles rein. Scheiterte erst an Costa Ricas Torwart Navas. Sein zweites WM-Tor war dann ein nutzloser Schlusspunkt. 3
• Havertz: Kam in der Schlussoffensive und traf doppelt. Doch die Tore des Chelsea-Stürmers reichten nicht mehr.
• Götze: Der Frankfurter kam beim WM-Comeback wie gegen Japan als Joker. Eine Chance, mehr nicht. Der Rio-Moment ließ sich nicht wiederholen.
• Ginter: Der Freiburger bekam von Flick beim dritten WM-Turnier in der Nachspielzeit noch seine ersten WM-Minuten geschenkt. (dpa)
Es werden nur Spieler benotet, die minimal 30 Minuten im Einsatz waren.