Sie pflegen den Zusammenhalt
Im Oberallgäuer Sulzberg ehrt der Bayerische Fußballverband 48 freiwillige Helfer aus den schwäbischen Vereinen. Auch drei Personen aus dem Landkreis Dillingen ausgezeichnet.
„Willst du froh und glücklich leben, lass kein Ehrenamt dir geben.“Mit diesem launigen Zitat aus einem Gedicht von Wilhelm Busch begann Sabrina Hüttmann, die schwäbische Bezirksvorsitzende des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), ihr Grußwort beim Bezirksehrenamtstag, um gleich hinterher zu schieben: „Gott sei Dank beherzigen Sie alle diesen Rat nicht!“
Rund 170 Gäste begrüßte Bezirksehrenamtsbeauftragter Günther Brenner im Saal der Gaststätte Hirsch in Sulzberg im Oberallgäu. Ausgezeichnet mit „dem Oscar des Fußballsports“, so Brenner, wurden 48 Männer und Frauen von 42 Vereinen aus den schwäbischen Fußball-Kreisen Augsburg, Allgäu und Donau. Darunter mit Michael
Unger (FC Gundelfingen), Karl Kehrle (SSV Höchstädt) und Andreas Döring (SG Lutzinge) auch drei Personen von Vereinen aus dem Landkreis Dillingen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Buchenberger Stubenmusik.
In den allermeisten Vereinen sei die erste Mannschaft das Gesicht nach außen. Alles stehe und falle mit deren Erfolg oder Misserfolg. „Aber die Seele des Vereins, das Herz, das sind Sie“, stellte Hüttmann klar. Nach den Grußworten von Sulzbergs zweitem Bürgermeister Jörg Peter und von Manfred Hegedüs vom Verband der schwäbischen Sparkassen betonte auch Bezirkstagspräsident Martin Sailer in seiner Festansprache die Bedeutung des Ehrenamts. Der Begriff
„Ehre“sei nicht aus der Zeit gefallen. Das Wort bedeute „Wertschätzung durch andere Menschen“. „Ehrenmann“beziehungsweise „Ehrenfrau“seien das Jugendwort 2018 gewesen. Ein Ehrenmann, eine Ehrenfrau sei demnach jemand, der etwas Besonderes für einen anderen tue. Und gerade Sportvereine leisteten einen ungeheuren Beitrag zum Zusammenhalt der Gesellschaft, so Sailer.
Alle Geehrten wurden von den jeweils zuständigen Kreis-Ehrenamtsbeauftragten Josef Wiedemann (Donau), Till Hofmann (Augsburg) und Peter „Pele“Hofmann (Allgäu) einzeln auf die Bühne gerufen und mit einer kleinen Laudatio, einer Urkunde, einer Uhr des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und mit Freikarten für das
Bundesligaspiel des FC Augsburg gegen Werder Bremen am 4. März bedacht.
Till Hofmann holte schließlich noch den ehemaligen BundesligaSchiedsrichter Hermann Albrecht auf die Bühne. Albrecht berichtete unter anderem über seinen ersten Einsatz im August 1989 beim Spiel Köln gegen Kaiserslautern und warb dafür, junge Menschen dafür zu gewinnen, sich als Schiedsrichter ausbilden zu lassen. Auf die Frage: „Hätten Sie gerne den Kölner Keller im Rücken gehabt?“, atmete Albrecht tief durch und antwortete: „Eigentlich nicht!“. Am Ende der Veranstaltung wurden Till Hofmann und der vormalige Kreis-Ehrenamtsbeauftragte für das Allgäu, Peter Wassermann, aus ihren Ämtern verabschiedet. (kk)