„Im Leben nicht gedacht“
Der Skilangläuferin Katharina Hennig ist ein fast perfekter Saisonstart gelungen. Auf den ersten beiden Weltcupstationen hat sie zweimal den Sprung aufs Podium geschafft.
Lillehammer Olympiagewinnerin Katharina Hennig hat ihren ersten Sieg im Weltcup der Skilangläuferinnen nach einem ganz starken Rennen nur knapp verpasst. Die 26-Jährige musste sich am Freitag im norwegischen Lillehammer lediglich der US-Amerikanerin Jessie Diggins geschlagen geben. Diggins war nach zehn Kilometern in der freien Technik 3,8 Sekunden schneller als Hennig.
Als eine der ersten Gratulantinnen eilte Hennig zu ihrer Konkurrentin und beglückwünschte sie lachend. „Ich bin mega überrascht, dass ich in einem Skating-Einzelrennen einen zweiten Platz erlaufe. Das hätte ich im Leben nicht gedacht“, sagte Hennig, die eigentlich Spezialistin für die klassische Technik ist. Teamchef Peter Schlickenrieder sprach von einem
„sensationellen Ergebnis“und ergänzte: „Es war sicher ihr bestes Skatingrennen ever.“
Hennig erklärte: „Wir haben dieses Jahr einen großen Fokus auch auf Skating gelegt, damit ich mich dort steigere und ein ganzer Langläufer aus mir wird. Ich freue mich sehr, dass das anscheinend Früchte getragen hat.“
Für die Athletin vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal war es auf der zweiten Weltcup-Station des Winters bereits der zweite Podestplatz. In der vergangenen Woche hatte Hennig im finnischen Ruka über zehn Kilometer klassisch Rang drei belegt. Im Gesamtweltcup liegt sie auf Platz vier. Als zweitbeste Deutsche belegte Victoria Carl einen guten sechsten Platz. Bei den Olympischen Winterspielen in China hatten Hennig und Carl im Februar gemeinsam völlig überraschend die Goldmedaille im Team-Sprint gewonnen.
Anders sieht es bei den Männern
aus. Dass der Beste der bisherigen Saison nicht dabei war, hielt dort Norwegens Skilangläufer nicht auf. Bei ihrem Heimspiel dominierten die Lokalmatadoren auch ohne den kurzfristig fehlenden Johannes Hoesflot Klaebo fast nach Belieben. Gleich neun Norweger schafften es am Freitag im Rennen über zehn Kilometer in der freien Technik in die Top Ten. Einzige Ausnahme war der Brite Andrew Musgrave, der Vierter wurde. Den Sieg sicherte sich Iver Tildheim Andersen vor Didrik Toenseth und Hans Christer Holund. Als bester Deutscher belegte Friedrich Moch den 16. Platz.
Klaebo hatte zum Saisonauftakt alle drei Rennen gewonnen. Am Freitagmorgen gab der Weltverband Fis seinen Startverzicht ohne Begründung bekannt. (dpa)