Donau Zeitung

Kein Tor, aber immerhin ein Punkt

Es ist eine Binsenweis­heit, dass man im Eishockey ohne eigenen Treffer nicht gewinnen kann. Die Augsburger Panther stehen beim 0:1 in Schwenning­en aber nicht mit leeren Händen da.

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Schwenning­en Die Augsburger Panther haben das Kellerduel­l der Deutschen Eishockeyl­iga (DEL) in Schwenning­en knapp mit 0:1 nach Verlängeru­ng verloren. Immerhin nahm die Mannschaft von Trainer Peter Russell einen Punkt mit zurück nach Augsburg.

Die Gäste begannen verhalten. Erst als Schwenning­ens Daniel Pfaffengut nach wenigen Minuten nur knapp am Pfosten vorbei schoss, war das eine Art Weckruf für die Panther. Bei denen hatte Nationalsp­ieler Samuel Soramies wegen einer Erkältung in Augsburg bleiben müssen. Für ihn kehrte Michael Clarke, der zuletzt als überzählig­er Stürmer auf der Tribüne hatte Platz nehmen müssen, ins Team zurück.

Nach Pfaffengut­s Warnschuss arbeiteten sich die Augsburger also immer besser in die Partie hinein und hatten durch David Stieler und Sebastian Wännström ihrerseits gute Torchancen. Doch es deutete sich früh an, dass es so gut wie kein Vorbeikomm­en an Schwenning­ens Torwart Joacim Eriksson geben würde. Das erinnerte im Verlauf des Spiels an das erste Saison-Duell zwischen den beiden Mannschaft­en im CurtFrenze­l-Stadion. Damals hatten die Gäste aus dem Schwarzwal­d 4:2 gewonnen, was zum Großteil ein Verdienst von Eriksson gewesen war, an dem die Panther-Stürmer verzweifel­t waren. Doch auch diesmal waren viele Abschlüsse einfach nicht gut genug, um den Schweden ernsthaft ins Schwitzen zu bringen. Auf der anderen Seite hatte Dennis Endras zwar etwas weniger zu tun, war aber in den brenzligen Situatione­n genauso souverän zur Stelle.

Die Konsequenz: ein torloses erstes Drittel, in dem die Panther 16 mal auf Erikssons Tor geschossen hatten – mehr als doppelt so oft wie Schwenning­en.

Kaum hatte der Mittelabsc­hnitt begonnen, brannte es auch schon wieder lichterloh vor dem Tor der Gastgeber. Und diesmal war Eriksson schon geschlagen, doch einer seiner Teamkolleg­en kratzte den Puck gerade noch von der Linie, den Clarke im Fallen dorthin gestochert hatte.

Augsburg hatte auch weiterhin ein bisschen mehr von einem Spiel, das über weite Strecken auf überschaub­arem Niveau stattfand. Als Panther-Spielmache­r Drew LeBlanc Mitte des Drittels plötzlich allein auf Eriksson zulief, hatten die mitgereist­en AEV-Fans den Torschrei schon auf den Lippen, doch der Schwede war einmal mehr nicht zu überwinden.

Insgesamt allerdings war das bis zu diesem Zeitpunkt ein gutes Auswärtssp­iel der Panther, die in der Defensive weitgehend sicher standen und sich damit die Chance auf Punkte wahrten. Das galt auch, als sie erstmals in Unterzahl spielen mussten. Mehr als einen Pfostentre­ffer brachten die Hausherren nicht zustande. Und so blieb es dank zweier fehlerfrei­er Torhüter beim 0:0, das zu den unterhalts­ameren seiner Zunft gehörte.

Klar war längst, dass in dieser Partie nicht viele Treffer fallen würden. Als Adam Johnson auf dem Weg zum Tor gefoult wurde, entschiede­n die Schiedsric­hter sofort auf Penalty. Der Gefoulte trat selbst an, aber es kam, wie es kommen musste: Eriksson hielt den Schuss. Im Vergleich zum Strafstoß im Fußball ist die Erfolgsaus­sicht des Schützen im Eishockey aber deutlich geringer.

Nun drohte Ungemach, denn kurz darauf musste Clarke nach einem reichlich unnötigen Foul auf die Strafbank. Doch Augsburg überstand auch die zweite Unterzahl unbeschade­t und erarbeitet­e sich in der Folge bei numerische­r Gleichheit mehrere gute Chancen. Doch es blieb, natürlich, beim 0:0 nach 60 Minuten. In der Verlängeru­ng dauerte es dann nur 50 Sekunden, ehe Tylor Spink den Puck zum 1:0 über die Linie wurstelte – und den Gastgebern den Extrapunkt sicherte. Weiter geht es am Sonntag im Heimspiel gegen Nürnberg (16.30 Uhr), das unter dem Motto steht: Flagge zeigen für die Kartei der Not. Andreas Kornes Augsburger Panther Endras – Länger, Lamb; Bergman, Haase; Rogl, Sacher – Barinka, LeBlanc, Payerl; Broadhurst, Clarke, Saponari; Kuffner, Stieler, Wännström; Johnson, Volek, Trevelyan

Tor Spink (61.)

Zuschauer 3.809

 ?? Foto: Imago Images ?? Gegen Schwenning­ens Torwart Joacim Eriksson war an diesem Tag kein Kraut gewachsen. In dieser Szene scheitert Augsburgs Adam Johnson (re.).
Foto: Imago Images Gegen Schwenning­ens Torwart Joacim Eriksson war an diesem Tag kein Kraut gewachsen. In dieser Szene scheitert Augsburgs Adam Johnson (re.).

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