Arztversorgung: Es ist keine Besserung in Sicht
Monatelange Wartezeiten für Patientinnen und Patienten, überlastete Hausärzte, veraltete Planungsgrundlagen und dann noch dieser Satz: „Wenn es so weitergeht, wird das System brechen.“Die Warnung von Dr. Alexander Zaune und seinen Mitstreitern sollte alle Alarmglocken läuten lassen. Und doch ist all das längst Alltag geworden. Die Hausärztinnen und Hausärzte im Landkreis Dillingen klagen schon seit Jahren über zu hohe Arbeitsbelastung, Bürokratie und vor allem zu wenige Kolleginnen und Kollegen. Langsam wäre es an der Zeit, dass die entscheidenden Stellen bei der Kassenärztlichen Vereinigung, dem Gemeinsamen Bundesausschuss und in den entscheidenden Gremien der Politik zuhören und handeln.
Das Problem beschränkt sich nicht nur auf den Landkreis Dillingen. Überall in Deutschland hört man ähnliche Klagen wie hier. Der Landkreis aber sorgte im vergangenen Jahr für Aufsehen, nachdem der Gemeindetag, also die Vertretung aller Städte und Gemeinden im Kreis, einstimmig für eine Resolution stimmte, die die Kassenärztliche Vereinigung zum Handeln drängt. Passiert ist allerdings nichts. Dabei drängt die Zeit. Wie Zaune und seine Mitstreiter sagen, gibt es viele Hausärztinnen und Hausärzte in der Region, die über 70 Jahre alt sind – und eigentlich die Rente genießen sollten. Stattdessen versorgen sie weiter Patienten und Patientinnen. Ohne sie wäre das System vielleicht schon kollabiert. Doch ewig werden auch sie nicht weiterarbeiten können.