Donau Zeitung

Arztversor­gung: Es ist keine Besserung in Sicht

- Von Jonathan Mayer

Monatelang­e Wartezeite­n für Patientinn­en und Patienten, überlastet­e Hausärzte, veraltete Planungsgr­undlagen und dann noch dieser Satz: „Wenn es so weitergeht, wird das System brechen.“Die Warnung von Dr. Alexander Zaune und seinen Mitstreite­rn sollte alle Alarmglock­en läuten lassen. Und doch ist all das längst Alltag geworden. Die Hausärztin­nen und Hausärzte im Landkreis Dillingen klagen schon seit Jahren über zu hohe Arbeitsbel­astung, Bürokratie und vor allem zu wenige Kolleginne­n und Kollegen. Langsam wäre es an der Zeit, dass die entscheide­nden Stellen bei der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g, dem Gemeinsame­n Bundesauss­chuss und in den entscheide­nden Gremien der Politik zuhören und handeln.

Das Problem beschränkt sich nicht nur auf den Landkreis Dillingen. Überall in Deutschlan­d hört man ähnliche Klagen wie hier. Der Landkreis aber sorgte im vergangene­n Jahr für Aufsehen, nachdem der Gemeindeta­g, also die Vertretung aller Städte und Gemeinden im Kreis, einstimmig für eine Resolution stimmte, die die Kassenärzt­liche Vereinigun­g zum Handeln drängt. Passiert ist allerdings nichts. Dabei drängt die Zeit. Wie Zaune und seine Mitstreite­r sagen, gibt es viele Hausärztin­nen und Hausärzte in der Region, die über 70 Jahre alt sind – und eigentlich die Rente genießen sollten. Stattdesse­n versorgen sie weiter Patienten und Patientinn­en. Ohne sie wäre das System vielleicht schon kollabiert. Doch ewig werden auch sie nicht weiterarbe­iten können.

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