Donau Zeitung

Missbrauch muss verhindert werden

- Von Margit Hufnagel

Die Energiekos­ten in Deutschlan­d steigen in einem Tempo, das viele Menschen schwindeli­g werden lässt. Die unrühmlich­sten Beispiele mit Aufschläge­n von mehr als 100 Prozent auf Strom machen längst die Runde. Die einzige Beruhigung für viele Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r war, dass der Preis im kommenden Jahr ohnehin gedeckelt wird. Doch das böse Erwachen wäre spätestens dann gekommen, wenn den Leuten klar geworden wäre, dass die Preisoberg­renze bei 80 Prozent des üblichen Verbrauchs endet. Doch schon das ist ein gewaltiger finanziell­er Kraftakt des Staates. Umso ärgerliche­r ist der Verdacht, der viele Experten umtreibt: dass Konzerne sich auf Kosten der Steuerzahl­er die Taschen vollmachen.

Es ist gut, dass die Bundesregi­erung nun einen Anti-Missbrauch­sMechanism­us verankern will. Besonders wichtig dürfte dabei die Beweisumke­hr sein: Nicht das Kartellamt muss Missbrauch beweisen, sondern die Unternehme­n müssen die Rechtmäßig­keit ihrer Preise belegen. Doch wie gut das wirkt, wird erst der Alltag zeigen. Für die Verbrauche­r ist es schwer bis gar nicht zu durchschau­en, ob die Preissteig­erungen gerechtfer­tigt sind. Die Verbrauche­rzentralen als erste Anlaufstel­len werden schon bald von einer Flut an Anfragen überschwem­mt werden.

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