Donau Zeitung

Messi zelebriert seine große WM-Show

Superstar führt Argentinie­n ins Viertelfin­ale

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Al-Rajjan Beim Anblick seiner jubelnden Familie mit den drei Söhnen im Trikot mit der Nummer 10 wurde Lionel Messi ganz still. Mit großen Augen und einem breiten Lächeln schaute der stolze Papa nach den langen Euphorie-Minuten auf dem Rasen auf das Smartphone eines argentinis­chen Journalist­en. „Große Emotionen“, brachte Messi erst mal nur raus: „Ich weiß, wie sie es erleben, wie sie leiden und wie sie sich freuen.“

Messi gibt ihnen viel Grund zur Freude bei dieser Fußball-WM, seiner fünften, seiner wohl letzten und bisher auch seiner besten. Vom Anpfiff bis zum Ende beim 2:1 über Australien habe er auch an sie gedacht, betonte Messi nach dem Einzug in das Viertelfin­ale auch dank seines ersten Treffers in einer K.o.-Runde bei einer WM.

Doch nicht nur ob seiner K.o.Runden-Torpremier­e entwickelt sich diese WM zur Messi-Show – vorerst zumindest. Denn der nächste Gegner Niederland­e im Viertelfin­ale ist der erste echte Prüfstein für die Titelreife und ein Kontrahent mit Geschichte für die Südamerika­ner. 1978 holten sie durch einen Finalsieg gegen die Holländer den Titel im eigenen Land. 2014 erreichten sie im Elfmetersc­hießen gegen die Niederland­e das Finale. Und Trainer Lionel Scaloni, mit 44 Jahren der jüngste Trainer bei dieser WM, kennt Kollege Louis van Gaal, mit 71 der älteste, noch aus der gemeinsame­n Zeit in der spanischen Liga. Vor dem Beginn der Vorbereitu­ng auf das stimmungsv­olle Duell am kommenden Freitag im Lusail-Stadion gönnte der Coach der Argentinie­r seinen Spielern aber erst einmal einen Tag Erholung. Die Australier hatten ihnen einiges abverlangt, nur drei Tage nach dem Gruppenfin­ale gegen Polen. „Ich glaube nicht, dass wir verdient hatten, so in den letzten Minuten zu leiden“, sagte Scaloni, nachdem die Australier durch ein Eigentor von Enzo Fernández noch mal herangekom­men waren und Keeper Emiliano Martínez mit einer Monsterpar­ade in den Schlusssek­unden den Sieg und die argentinis­che Party im Ahmed bin Ali-Stadion gerettet hatte.

Fast 90 Prozent der Zuschaueri­nnen und Zuschauer trugen himmelblau und weiß an diesem Abend in Al-Rajjan. Und fast alle Trikots trugen die Nummer 10. „Ganz Argentinie­n wäre am liebsten hier, das ist aber halt nicht möglich“, sagte Messi. Der Schwermut und die Last mancher Weltmeiste­rschaftska­pitel seiner Karriere vorher scheinen völlig gewichen. Drei Siege noch, und Messi wäre in eine Sphäre vorgedrung­en in seiner Heimat, die wohl erst noch erkundet werden muss. (dpa) Tore: 1:0 Messi (35.), 2:0 Alvarez (57.), 2:1 Fernández (77./ET) Zuschauer: 45.032

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Lionel Messi

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