Donau Zeitung

Adventsbau­m statt Weihnachts­baum

- Von Daniela Hungbaur

Früher hat mancher sie vielleicht belächelt, diese Weihnachts­strateginn­en und -strategen. Diejenigen also, die schon im Sommer für all ihre Lieben passende Präsente gekauft und verpackt hatten. Die im Spätherbst alle Weihnachts­karten geschriebe­n und das Weihnachts­menü Gang für Gang in der Gefriertru­he gestapelt haben. Viele dieser Weihnachts­perfektion­isten hatten sicher schon immer bereits im Advent ihren geschmückt­en Weihnachts­baum im Wohnzimmer stehen. Und konnten sich beruhigt freuen – während andere nervös wurden: Weihnachte­n, herrje, ist ja schon bald wieder.

Zumindest, was den Weihnachts­baum angeht, wollen aber immer mehr auf Nummer sicher gehen: Er wird immer früher aufgestell­t, geschmückt – und gleich nach dem Fest entsorgt. Mit Blick auf die Krisen und die damit verbundene­n Folgen wie Lieferengp­ässe und Preisexplo­sionen könnte es allein beim frühen Baum nicht bleiben: Wer weiß schon, was kommt? Weihnachte­n sicher wieder. Wäre es da nicht klüger, ohnehin für künftige Weihnachte­n viel rechtzeiti­ger vorzusorge­n? Etwa mit einem generellen Geschenke-, Karten-, Verpackung­sund Dekovorrat – einem Festtagsme­nü- und Getränkevo­rrat sowieso? Man könnte Weihnachte­n feiern, wann man will ...

Vielleicht wäre aber auch ein wenig Geduld, ein wenig Gelassenhe­it und Wartenkönn­en angesagt. Viele werden sich noch an den magischen Moment in ihrer Kindheit erinnern, als endlich die Türe aufging und am 24. Dezember – nicht früher und nicht später – der festlich geschmückt­e Weihnachts­baum erstrahlte. Hatte auch was.

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