Einer der gefährlichsten Orte der Welt
El Salvador macht mobil gegen Banden
Soyapango Mit einem Großeinsatz gehen Militär und Polizei in El Salvador derzeit gegen die mächtigen Jugendbanden in dem mittelamerikanischen Land vor. Tausende Einsatzkräfte suchten nun die Stadt Soyapango nach Gangmitgliedern ab. 8500 Soldaten und 1500 Polizisten waren an der Operation im Großraum der Hauptstadt San Salvador beteiligt, teilte Präsident Nayib Bukele mit. „Die einfachen Bürger haben nichts zu befürchten und können ihr Leben normal fortführen“, schrieb der populistische Staatschef. „Das ist ein Einsatz gegen Kriminelle, nicht gegen ehrliche Bürger.“Auf einem Video war zu sehen, wie schwerbewaffnete Einsatzkräfte in die Stadt einrückten, Wohngebiete durchkämmten, Häuser durchsuchten und Verdächtige festnahmen. „Wir werden nicht ruhen, bis wir diese terroristischen Gruppen komplett ausgelöscht haben“, teilte die Regierung mit.
Jugendgangs – die sogenannten Maras – kontrollieren in El Salvador ganze Stadtviertel und sind in Schutzgelderpressung und Drogenhandel verwickelt. Die Gewalt zwischen den verfeindeten Banden und gegen die Bevölkerung machte El Salvador vor einigen Jahren zu einem der gefährlichsten Länder der Welt. Nach einer Welle der Gewalt hatte die Regierung im März den Ausnahmezustand ausgerufen. Seitdem geht die Regierung des Präsidenten Bukele mit großer Härte gegen die Banden vor. Mehr als 56.000 mutmaßliche Bandenmitglieder wurden verhaftet, die Mordrate ging zuletzt deutlich zurück. Aktivisten prangern allerdings Menschenrechtsverletzungen an, die bei dem harten Vorgehen ebenfalls verübt würden. (dpa)