Reichsbürger sind extrem gefährlich
Nach der großen Razzia in der Reichsbürger-Szene könnte man nun lächelnd fragen: Wie soll eine derart bunt zusammengewürfelte kleine Gruppe eine Revolution herbeiführen? Aber das wäre der komplett verkehrte Ansatz. Es geht ja nicht darum, ob sie es geschafft hätten. Es geht darum, dass sie es ernsthaft versuchen wollten und dabei viele Tote in Kauf genommen hätten. Nach allem, was man bisher weiß, gab es dafür sehr konkrete Planungen.
Die Verharmlosung der sogenannten Reichsbürger war schon immer falsch. Sie haben in den vergangenen Jahren mehrfach bewiesen, dass sie ihren kruden Fantasien Taten folgen lassen. Erinnern wir uns nur an den Mann aus Bayern, der 2016 einen Polizisten bei einem Einsatz erschoss.
Die Reichsbürger sind nicht nur Spinner, die den Staat ablehnen, sich Fantasie-Ausweise basteln und Behörden nerven. Das zeigt der aktuelle Fall überdeutlich. Die nun aufgeflogene Terrororganisation ist die bisher größte und gefährlichste Gruppierung dieser Art. Das liegt an der Kombination von politischen Akteuren, Sicherheitskräften und Geld.
Spätestens seit der Corona-Krise, in der sich viele Reichsbürger in der Ablehnung staatlicher Maßnahmen gesammelt und radikalisiert haben, geht von dieser teils rechtsextremen Bewegung eine sehr reale Gefahr aus.