Donau Zeitung

Reichsbürg­er sind extrem gefährlich

- Von Holger Sabinsky-Wolf

Nach der großen Razzia in der Reichsbürg­er-Szene könnte man nun lächelnd fragen: Wie soll eine derart bunt zusammenge­würfelte kleine Gruppe eine Revolution herbeiführ­en? Aber das wäre der komplett verkehrte Ansatz. Es geht ja nicht darum, ob sie es geschafft hätten. Es geht darum, dass sie es ernsthaft versuchen wollten und dabei viele Tote in Kauf genommen hätten. Nach allem, was man bisher weiß, gab es dafür sehr konkrete Planungen.

Die Verharmlos­ung der sogenannte­n Reichsbürg­er war schon immer falsch. Sie haben in den vergangene­n Jahren mehrfach bewiesen, dass sie ihren kruden Fantasien Taten folgen lassen. Erinnern wir uns nur an den Mann aus Bayern, der 2016 einen Polizisten bei einem Einsatz erschoss.

Die Reichsbürg­er sind nicht nur Spinner, die den Staat ablehnen, sich Fantasie-Ausweise basteln und Behörden nerven. Das zeigt der aktuelle Fall überdeutli­ch. Die nun aufgefloge­ne Terrororga­nisation ist die bisher größte und gefährlich­ste Gruppierun­g dieser Art. Das liegt an der Kombinatio­n von politische­n Akteuren, Sicherheit­skräften und Geld.

Spätestens seit der Corona-Krise, in der sich viele Reichsbürg­er in der Ablehnung staatliche­r Maßnahmen gesammelt und radikalisi­ert haben, geht von dieser teils rechtsextr­emen Bewegung eine sehr reale Gefahr aus.

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