Im Club der einsamen Dichter
Bestsellerautoren wie Stephen King oder Margaret Atwood machen einer jungen Autorin Mut.
„Schreiben ist leicht. Man muß nur die falschen Wörter weglassen“, behauptete einst Mark Twain. Natürlich ein Witz. Ein Buch zu schreiben, kann nämlich die Hölle sein, berichten zumindest immer mal wieder die, die es tun. Und der Job ist ja mit dem Schreiben nicht getan. Danach muss das Buch irgendwie an die Leute kommen, weshalb die Autoren zum Beispiel durch Buchhandlungen tingeln.
Kann auch die Hölle sein, wie die junge amerikanische Debütautorin Chelsea Banning feststellte. Genau zwei Menschen saßen vor ihr in einer Buchhandlung in Ohio, als sie ihren Fantasyroman „Of Crowns and Legends“vorstellte. 37 hatten sich angekündigt. Sie sei deprimiert, verärgert und auch peinlich berührt, twitterte sie offenherzig.
Damit könnte die Geschichte zu Ende sein. Ist sie aber nicht. Der Tweet ging viral und es antworteten unter anderem die Bestsellerautoren Stephen King, Margaret Atwood und David Nichols, erzählten von ihren schrecklichsten Erfahrungen und sprachen ihr Mut zu. Margaret Atwood begrüßte sie „im Club“, erzählte von einer Signierstunde, zu der niemand kam, „außer einem Typen,
der Klebeband kaufen wollte und dachte, ich sei die Hilfe“. Stephen King erinnerte sich an eine einsame Stunde am Signiertisch, bis ein Junge kam und ihn fragte: „Hey Kumpel, weißt du, wo es ein paar Nazi-Bücher gibt?“David Nicholls wiederum gab die Geschichte eines Auftritts preis, „als die Mitarbeiter des Buchladens so getan haben, als seien sie das Publikum, damit ich mich nicht schlecht fühle“. Chelsea Banning aber fühlt sich jetzt richtig gut, twitterte Folgendes: „Heiliger Strohsack, Leute. Das ist explodiert.“Die erste Auflage ist jedenfalls verkauft!
Es kann so leicht sein.