Auch Spanien diskutiert über den Trainer
Das Aus gegen Marokko sitzt tief
Al-Rajjan Nachdem Spanien sogar noch eine WM mehr verhunzt hat als Deutschland, macht sich nun auch der Weltmeister von 2010 an die Aufräumarbeiten. Eineinhalb Jahre vor der EM muss sich La Roja neu finden. Die größte Frage lautet dabei zunächst, ob mit oder ohne Trainer Luis Enrique. „Ich kann es nicht sagen, weil ich es noch nicht weiß“, sagte der 52-Jährige, dessen Vertrag zum Monatsende ausläuft, nach dem Achtelfinal-Aus gegen Marokko im Elfmeterschießen auf eine entsprechende Frage. „Nächste Woche sprechen wir über die Zukunft, ich muss erst mal diese Enttäuschung verarbeiten.“
Am Mittwoch verabschiedeten sich Luis Enrique und seine Spieler aus dem WM-Quartier auf dem Universitätsgelände von Doha. Sportlich muss sich der spanische Fußball-Verband RFEF mit Präsident Luis Rubiales an der Spitze allerdings längst nicht so viele Sorgen machen wie der DFB als Weltmeister von 2014. Denn Spanien hat Weltklasse-Talente wie Gavi, 18, Alejandro Balde, 19, Pedri, Nico Williams und Ansu Fati (alle 20), dazu Profis im besten Fußball-Alter wie den 24-jährigen Dani Olmo von RB Leipzig. Dennoch scheiterte La Roja erneut im Achtelfinale im Elfmeterschießen.
„Nur drei Siege (gegen Australien, Iran und Costa Rica) bei den beiden letzten Weltmeisterschaften. Für ein Land, das eine der besten sportlichen Strukturen der Welt hat, ist das unter dem Strich schrecklich“, schrieb Marca.
2014 in Brasilien hatte sich der Weltmeister von Südafrika 2010 ein peinliches Vorrunden-Aus geleistet. „Wir haben eine gute Dynamik im Team, eine junge Truppe mit Zukunft. Man muss einfach weitermachen“, betonte Kapitän und Barcelona-Profi Busquets.
Luis Enrique selbst machte nach dem WM-Aus kein großes Getue um seine Zukunft. Der frühere Barça-Spieler und Trainer hat wahrscheinlich eine etwas andere Perspektive auf das Leben, seit seine Tochter Xana 2019 mit neun Jahren an Knochenkrebs starb. „Ich habe mehr Ausgänge als die Metro“, philosophierte er im Interview mit (dpa)