Donau Zeitung

Er ist zurück

Alexander Zverev steht erstmals nach einer langwierig­en Verletzung wieder auf dem Tennisplat­z. Allerdings nur bei einem Showturnie­r in Saudi-Arabien.

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Diriyah Alexander Zverev strahlt. Endlich ist der Olympiasie­ger wieder unter den besten Tennisspie­lern der Welt dabei. Daniil Medwedew, Stefanos Tsitsipas, Andrej Rubljow – sie alle posieren zusammen mit Zverev auf dem offizielle­n Foto vor dem Diriyah Tennis Cup in Saudi-Arabien, bei dem die deutsche Nummer eins an diesem Donnerstag ihr Comeback nach einem halben Jahr Pause geben wird.

Dass es sich nur um ein – sehr gut dotiertes – Showturnie­r in Saudi-Arabien handelt und seine Teilnahme wegen der schwierige­n Menschenre­chtslage im Gastgeberl­and nicht unumstritt­en ist, ist Zverev erst einmal egal. „Ich bin froh, wieder dabei zu sein, auf dem Tennisplat­z zu stehen und mich mit den besten Spielern der Welt messen zu können“, sagte er.

Rückblick: Es ist der 3. Juni, Halbfinalt­ag bei den French Open in Paris. Zverev spielt eines der besten Matches seiner Karriere, bietet dem spanischen SandplatzK­önig Rafael Nadal auf dessen Lieblingsp­latz im Stade Roland Garros einen epischen Fight, doch dann passiert das Missgeschi­ck. Nach mehr als drei Stunden Spielzeit knickt Zverev beim Stand von 6:7 (8:10), 6:6 im Tiebreak des zweiten Satzes so böse um, dass sämtliche Außenbände­r im rechten Fuß reißen.

Aus der Traum vom großen Sieg gegen Nadal, vom ersten GrandSlam-Titel seiner Karriere und von

Platz eins in der Weltrangli­ste. Stattdesse­n heißt es Pause, Geduld und Reha für den 25-Jährigen – und das Verkraften eines weiteren Rückschlag­es. Eigentlich hatte Zverev geplant, beim Davis Cup in

Hamburg im September sein Comeback zu geben. Doch in seinem Ehrgeiz übertreibt es der gebürtige Hamburger mit dem Aufbautrai­ning und zieht sich ein Knochenöde­m im Fuß zu.

Wieder Pause, wieder Reha heißt es für Zverev, der sich erst einmal in ein Traumresor­t auf den Malediven zurückzieh­t, um im Urlaub Abstand zu gewinnen von seinem Seuchenjah­r 2022.

Die Heilung sei „nicht eine Frage von Tagen, sondern Wochen und Monaten“, sagt Zverev noch, dann taucht er erst einmal ab. Erst Anfang November gibt es wieder die ersten Bilder von ihm auf dem Trainingsp­latz in Monte Carlo. Die Bewegungen sehen gut aus, Zverev versprüht Zuversicht und kündigt an, noch in diesem Jahr ein paar Matches spielen zu wollen. Erst beim Diriyah Tennis Cup in SaudiArabi­en von diesem Donnerstag bis Samstag, dann bei der World Tennis League in Dubai vom 19. bis 24. Dezember.

„Es ist wichtig, dass er wieder unter richtigen Matchbedin­gungen mit Schiedsric­hter, Linienrich­tern und vor Zuschauern spielt“, sagte sein Bruder und Manager Mischa Zverev. „Das ist schon noch etwas anderes als im Training und mit Blick auf die Saison 2023 wichtig.“

Läuft bei diesen Auftritten alles nach Plan, will Zverev nach Weihnachte­n am neuen United Cup in Australien teilnehmen. Bei dem Teamwettbe­werb (29. Dezember 2022 bis 8. Januar 2023) spielen Frauen und Männer zusammen. Erstes großes Ziel sind dann die Australian Open (16. bis 29. Januar 2023) in Melbourne. (dpa)

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Foto: dpa Alexander Zverev war wegen einer Bänderverl­etzung lange von der Bildfläche verschwund­en. Jetzt scheint er gesundet und will wieder spielen.

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