Lebensgrundlagen erhalten
Zum Artikel: „Protest gegen die B 16 Nord“vom 3. Dezember:
Mich bestürzt die kurzsichtige, bedenkliche lokale Verkehrspolitik. Denn die Experten sind sich beim Mobilitätswandel einig: Wir brauchen weniger Autos und Lastwagen, dafür mehr attraktiven Busund Bahnverkehr und mehr Güterverkehr auf der Schiene. Also sind autobahnähnlicher B16-Ausbau samt Umfahrung von Höchstädt und die Verlegung des Wasserschutzgebietes hinausgeworfenes Geld.
Vor etwa 50 Jahren kam die Idee zur Umfahrung von Höchstädt auf. Klimawandel, Flächenschutz und Artensterben waren kaum bekannt, heutige Inflation, Energiekrise und zunehmende Staatsschulden weit entfernt. Inzwischen ist all das in der Mitte der Gesellschaft angelangt. Man kann nicht so tun, als ob sich die Gesellschaft nicht geändert hätte. Selbst das Bundesverfassungsgericht fordert, die Freiheit kommender Generationen nicht durch maßlose CO-Emissionen zu gefährden. Das Wasserschutzgebiet zu verlegen, ist also nicht nur finanziell falsch. Eine Ausweitung wäre nötig und zukunftsfähig. Junge Menschen kleben sich aus Angst vor der Zukunft mit Blick auf die Klimakrise auf Straßen. Schlimm. Bedenklicher aber ist eine Politik, die Lebensgrundlagen gefährdet oder zerstört und die Folgen genau diesen jungen Leuten aufbürdet.
Gernot Hartwig,