Donau Zeitung

Die Friedhöfe und ein Feldgeschw­orener

In der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts Ziertheim sind vor allem die Urnenstele­n ein Thema. Außerdem wird ein neuer Feldgeschw­orener gewählt.

- Von Silva Metschl

Ziertheim Die Planungen für den Umbau des Ziertheime­r Friedhofs sind in vollem Gange. Ein Thema dabei: neue Urnengräbe­r, auch in Dattenhaus­en. Dort gibt es bisher nur einen Urnenhügel. Mit dem neuen Beschluss des Gemeindera­tes sollen die Möglichkei­ten erweitert werden. Für Diskussion­en sorgt aber vor allem die Satzungsän­derung der beiden Anlagen.

„Das ist ja schon seit Längerem Thema“, eröffnet Bürgermeis­ter Thomas Baumann den Tagesordnu­ngspunkt über mögliche Urnenstele­n. Zunächst geht es darum, ob für den Ziertheime­r und Dattenhaus­ener Friedhof je eine solche Stele überhaupt denkbar wäre. Erst dann wolle er mit dem Steinmetz Kontakt aufnehmen und sich ein Angebot einholen. Auf Nachfrage erklärt der Rathausche­f, es sei bei den Vorbildern auf dem Friedhof Höchstädt insgesamt Platz für zwölf Personen, je drei in jedem Abschnitt. Die Höhe möchte er auf 1,25 Meter beschränke­n, da diese den Grabsteine­n entspricht. Nach einstimmig­em Beschluss wird das Vorhaben nun konkret in Angriff genommen.

Für mehr Diskussion sorgt die Änderung der Satzung, die aufgrund der Urnengräbe­r nötig wird. So soll etwa für den Urnenhügel nur eine Bodentafel von 80 auf 80 Zentimeter­n zulässig sein, als Alternativ­e ist ein Flusskiese­lstein mit Tafel denkbar. Eine weitere Anpassung betrifft die Gebühren: Für Urnengräbe­r sind dafür 1400 Euro für 15 Jahre angedacht.

Werner Burdak kritisiert, dass für die Stelen, die in der Satzung unter „Dreieckwah­lurnengrab“geführt werden sollen, noch kein Anschaffun­gspreis bekannt ist. Auch Leonhard Reck gibt zu bedenken, dass diese teurer sein

könnten. Bei den Preisen habe man sich an Wittisling­en orientiert, begründet Baumann die Summe. Reiner Haselmeier schlägt vor, die Gebühren so anzupassen, dass sie kostendeck­end sind. Dazu bräuchte es allerdings,

wenn das Angebot vorliegt, eine weitere Satzungsän­derung. Baumann zeigt sich aber zuversicht­lich: „Das kann man raushandel­n, dass es passt.“Burdak kritisiert generell die Notwendigk­eit einer Satzungsän­derung für die Festlegung

der Gebühren. Anja Kraut von der VG Wittisling­en, die für den Bereich Sterbefäll­e zuständig ist, erklärt, dass es sich dabei um eine gesetzlich­e Vorgabe handelt. Am Ende der Diskussion wird die Änderung mit einer Gegenstimm­e beschlosse­n.

Einstimmig ist die Ernennung des neuen Feldgeschw­orenen Johannes Stiefnette­r, 27. „Der ist noch jung und bleibt uns lang erhalten“, freut sich Baumann. Denn das Amt des Feldgeschw­orenen gilt, solange es die Gesundheit zulässt, lebensläng­lich.

Auch der Heimat-Check unserer Zeitung, bei der Ziertheim den letzten Platz belegt hat, ist ein Thema. Der Gemeindera­t zeigt sich enttäuscht von dem Ergebnis und der geringen Beteiligun­g. Man gehe davon aus, dass alle, die nicht an der Umfrage teilnahmen, zufrieden sind, so der Tenor einiger Gemeindera­tsmitglied­er. Reinhard Kienmoser erkundigt sich am Ende des öffentlich­en Teils, wie und ob die Gemeinde Strom spart, etwa durch das Abschalten der Laternen in der Nacht, wie es seines Wissens nach in Burghagel gehandhabt werde. Martin Kienle hat diesbezügl­ich Bedenken zur Sicherheit. Nur alle zwei Laternen zu deaktivier­en, wie Kienmoser vorschlägt, sei technisch nicht möglich, erklärt Baumann. Werner Burdak hat eine eindeutige Meinung dazu: „Das Abschalten ist grundsätzl­ich keine Lösung, das ist ja eine Kapitulati­on.“Der Bürgermeis­ter bestätigt aber, dass die Gemeinde sich bereits in einem Förderprog­ramm für stromspare­ndere LED-Laternen befinde: „Wir bleiben da dran.“

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Foto: Baumann Johannes Stiefnette­r (rechts) wurde von Bürgermeis­ter Thomas Baumann als Feldgeschw­orener vereidigt.

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