Donau Zeitung

Bei Sarahs Leckereien ist alles selbst hergestell­t

Für ihren kleinen Laden in Hermaringe­n bereitet Sarah Gioia von deftiger Hausmannsk­ost bis zu ungewöhnli­chen Spezialitä­ten alles selbst zu. Ihre besondere Liebe aber gilt den süßen Sachen.

- Von Brigitte Malisi

Hermaringe­n Ein fruchtiger Aufstrich aus Trauben, Chili und Minze, das klingt ja schon ziemlich ungewöhnli­ch. Genau das Richtige für ausgefalle­ne Geschmäcke­r, findet Sarah Gioia, die immer wieder gerne neue Rezepte ausprobier­t. Mit ihrem kleinen Laden an der Hermaringe­r Friedrichs­traße hat sich die junge Mutter von Drillingen einen Traum erfüllt und einen guten Kompromiss für sich gefunden. Die Arbeitszei­ten in der Gastronomi­e konnte die gelernte Köchin nicht mit der Familie unter einen Hut bringen. Jetzt hat Gioia zwar auch sehr lange Tage, aber sie kann sich um ihre drei Jungs kümmern, wenn die aus dem Kindergart­en kommen, und trotzdem ihre Leidenscha­ft fürs Kochen und Backen ausleben.

Mitten in der Pandemie hat sie den Laden in ihrem Wohnhaus eröffnet. Das Angebot reicht von deftiger schwäbisch­er Hausmannsk­ost über italienisc­he Spezialitä­ten bis hin zu Torten. Oftmals vereinen sich in den Rezepten die schwäbisch­en Wurzeln von Sarahs Familie mit den sizilianis­chen der Familie ihres Mannes Patrizio. Lebensmitt­el wegwerfen, das geht für Gioia gar nicht, und nicht selten entsteht aus restlichen Zutaten eine Idee für ein neues Chutney oder ein Fruchtaufs­trich. Ob es der Versuch auch ins Regal schafft, darüber entscheide­n die Vorkoster in der Familie.

Gioia hat in ihrer Ausbildung im ehemaligen Salzburger Hof in Giengen von der Pike auf gelernt. Hier sei alles selbst gemacht worden, erinnert sie sich heute noch gerne. Keine Selbstvers­tändlichke­it, wie sie bei ihrer Arbeit in einem Viersterne­hotel in Österreich erlebte. Interessan­te Erfahrung, sagt sie, aber sie habe schnell gemerkt, dass das nicht ihr Weg ist.

Wenn es in allen Töpfen dampft und brutzelt, läuft sie dagegen zur Höchstform auf. Sarah Gioia kocht mit Leidenscha­ft, Stress sieht für die Mama von Drillingen anders

aus. Ob Wildgulasc­h oder Hühnerbrüh­e, Linsen oder Kartoffels­uppe – bei Sarahs Leckereien wird man fündig. Die Gerichte werden in großen Schraubglä­sern für einige Monate

haltbar gemacht. Eine besondere Spezialitä­t sind die Maultasche­n, für die auch Kundinnen und Kunden extra nach Hermaringe­n fahren, und die es ins Sortiment eines Supermarkt­es in Giengen geschafft haben.

Aber auch wenn Kochen ihre Leidenscha­ft ist: „Mein Herz hängt an den süßen Sachen“, gesteht sie. Obwohl sie selber lieber herzhaft isst, liebt sie das Backen und Verzieren von Torten, Keksen und Pralinen. Wenn es so richtig ins Detail geht und dort noch ein Buttercrem­eTupfer und da noch eine Blüte oder Zuckerperl­e fehlt, scheint sie einen endlosen Geduldsfad­en zu haben. Das hat sich herumgespr­ochen, und so hat Sarah Gioia sogar schon Hochzeitst­orten auf Bestellung gebacken. Wie sie das alles auf die Reihe bekommt, bleibt wohl ihr Geheimnis. Einfach nur aufs Sofa sitzen, das sei gar nicht ihr Ding, sagt sie.

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Foto: Rudi Penk Alles, was Sarah Gioia in ihrem Lädle in Hermaringe­n anbietet, stellt sie auch selbst her. Ein besonderer Renner sind Maultasche­n.

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