Donau Zeitung

Reichsbürg­er-Verschwöru­ng weitet sich aus

Ermittler finden Waffen und rechnen mit weiteren Beschuldig­ten.

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Karlsruhe/Berlin Die mutmaßlich­e rechtsextr­eme Reichsbürg­er-Gruppe, die am Mittwoch bei einer bundesweit­en Razzia aufgefloge­n ist, war offenbar größer und besser vernetzt als bisher angenommen. Die Sicherheit­sbehörden gehen mittlerwei­le davon aus, dass es noch etliche weitere Beschuldig­te und weitere Durchsuchu­ngen geben wird.

Bei der Razzia haben die Ermittler in rund 50 Objekten Waffen gefunden. Dem Vernehmen nach waren darunter auch Dienstwaff­en von Soldaten oder Polizisten. Die Zahl der Beschuldig­ten stieg auf 54. 23 der 25 Festgenomm­enen sind inzwischen in Untersuchu­ngshaft. 22 von ihnen wirft die Bundesanwa­ltschaft vor, Mitglied einer terroristi­schen Vereinigun­g zu sein, die einen Umsturz geplant haben soll. Verfassung­sschutzprä­sident Thomas Haldenwang betonte, dass die Sicherheit­sbehörden die Gruppierun­g seit Frühjahr beobachtet und die Lage jederzeit unter Kontrolle gehabt hätten.

Gegen die verhaftete Richterin und ehemalige AfD-Bundestags­abgeordnet­e Birgit Malsack-Winkemann, 58, hat das Landgerich­t Berlin ein Disziplina­rverfahren eingeleite­t mit dem Ziel, sie aus dem Dienst zu entfernen. Den Bundestag darf die Politikeri­n ebenfalls nicht mehr betreten.

Lesen Sie in der Politik, aus welchen Milieus die Reichsbürg­er kommen. Auf Bayern steht, wie gefährlich die Reichsbürg­er im Freistaat sind. (AZ)

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