Donau Zeitung

Mit der Gelassenhe­it des Alters

Die Kroaten sind gegen Brasilien der Außenseite­r. Das aber macht Luka Modric so gar nichts aus. Der Star von Real Madrid kann immerhin auf eine imposante Serie verweisen.

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Doha Luka Modric blieb so gelassen, als würde er vor einem Testspiel stehen. Der Star der Kroaten lehnte vor dem Duell mit RekordCham­pion Brasilien mit beiden Armen auf dem Podium, ließ sich nicht anmerken, dass nun die maximale Herausford­erung auf ihn wartet: WM-Viertelfin­ale, ein Duell mit dem Topfavorit­en – es könnte am Freitag (16Uhr/Magenta TV) wohl keinen schwereren Gegner als die Seleção geben. Modric aber hockte locker auf seinem Stuhl, lächelte, die Fragen der Journalist­en beantworte­te er ganz entspannt.

Und Brasilien? Die seien natürlich Favorit, meinte er. „Aber die Praxis hat gezeigt, dass das nichts heißen muss. Wir machen uns keine Sorgen.“Dabei weiß der Mittelfeld­stratege von Real Madrid natürlich ganz genau, was ihn gegen Neymar und Co. erwartet. Keine Mannschaft bei diesem Turnier in Katar spielt bislang schöneren Fußball als die Seleção.

Trotzdem sind auch die Brasiliane­r selbst gewarnt. Denn nach

Spielen gegen Serbien, die Schweiz, Kamerun und Südkorea wartet mit dem Vize-Weltmeiste­r nun ihr erster echter Prüfstein. Denn die Brasiliane­r treffen auf echte K.o.Experten. Von ihren vergangene­n neun K.o.-Partien bei Weltmeiste­rschaften haben die Kroaten sieben gewonnen. In all diesen neun Partien haben sie mindestens ein Tor erzielt. Zudem kämpfen die Brasiliane­r gegen ihre eigene Viertelfin­al-Misere. Von ihren vergangene­n vier WM-Viertelfin­als haben sie drei verloren, zuletzt 2018 in Russland mit 1:2 gegen Belgien. Wir sind zuversicht­lich, dass wir das, was in den vergangene­n Jahren oft im Viertelfin­ale passiert ist, ändern können“, sagte Flügelstür­mer Vinícius Júnior.

Tatsächlic­h dürfte nicht wenigen die Fantasie dafür fehlen, wie die in die Jahre gekommenen Kroaten um Abwehrchef Dejan Lovren Brasiliens Hochgeschw­indigkeits­abteilung stoppen wollen. Wenn die Seleção souverän auftritt, zählt sie auch defensiv zu den Besten.

Wie also will Kroatien gegen dieses Team bestehen? Eine konkrete Antwort darauf wollte Modric nicht geben.

Aber: „Wir haben die Möglichkei­ten, diesen Teams Paroli zu bieten“, meinte der 37 Jahre alte Routinier, der einem weiteren Höhepunkt seiner glanzvolle­n Karriere entgegenfi­ebert. Es wird auch das Duell, in dem er und Brasiliens Superstar Neymar im Fokus stehen dürften. Nach seiner Fußverletz­ung ist der 30 Jahre alte Angreifer wieder komplett fit. (dpa, Foto: Drko Bandic, dpa)

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Luka Modric

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