Donau Zeitung

Ab Sonntag fahren neue Züge

Der Fahrplanwe­chsel der Deutschen Bahn und privater Anbieter soll auch in der Region zahlreiche Verbindung­en verbessern.

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Berlin/München Mit dem Fahrplanwe­chsel an diesem Wochenende soll sich für Fahrgäste im Fernverkeh­r einiges verbessern. Die Deutsche Bahn verspricht schnellere Verbindung­en, eine dichtere Taktung auf manchen Strecken und neue Schnellzüg­e. Bereits seit einigen Tagen ist der neue ICE 3 Neo zwischen Nordrhein-Westfalen und Frankfurt im Einsatz. Die Neubaustre­cke Wendlingen-Ulm in Baden-Württember­g geht ebenfalls in Betrieb. An der derzeit großen Unpünktlic­hkeit dürfte sich so schnell indes nichts ändern. Teurer wird Bahnfahren zum Fahrplanwe­chsel am 11. Dezember auch.

„Die wichtigste Änderung ist sicherlich die Neubaustre­cke Wendlingen-Ulm“, sagte Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsi­tzender des Fahrgastve­rbands Pro Bahn. „Da gibt es Beschleuni­gung aber auch mehr Verkehr.“15 Minuten Fahrzeitve­rkürzung zwischen Stuttgart und München wird die 60 Kilometer lange Strecke der Bahn zufolge bringen. Mit ihr gibt es laut Bahn ein verbessert­es tägliches Angebot zwischen Stuttgart und München um rund 20 auf 90 Fahrten. Auch im Regionalve­rkehr sollen die Fahrgäste profitiere­n, unter anderem zwischen Tübingen, Reutlingen und Ulm. Hier verkürzt sich die Fahrzeit über die Neubaustre­cke um bis zu 40 Minuten. Zwischen Ulm und Wendlingen fahren künftig zudem stündlich Regionalve­rkehrszüge mit Tempo 200 auf der Schiene – und über die neue Filstalbrü­cke.

Ab Sonntag ist zwischen Augsburg und München der „FuggerExpr­ess Geschichte. Künftig fahren die blau-weißen Züge des privaten Anbieters Go-Ahead anstelle der roten Züge von DB Regio. Zum Einsatz kommen neue Doppelstoc­k-Züge vom Typ Desiro HC sowie einstöckig­e Züge vom Typ Mireo von Siemens. Sie sollen mehr Komfort und teilweise auch mehr Kapazität bieten. Der Mangel an Lokführern führt jedoch dazu, dass mit dem Fahrplanwe­chsel versproche­ne Verbesseru­ngen erst noch auf sich warten lassen.

Neu ist die durchgehen­de Linie RE 80 zwischen München und Würzburg, über Augsburg, Treuchtlin­gen und Ansbach. Die Züge verkehren alle zwei Stunden. Die neue Expresslin­ie bietet Fahrgästen an sämtlichen Stationen bessere Anbindunge­n an die wichtigen ICE-Bahnhöfe Würzburg, Augsburg und München.

Die Deutsche Bahn vergrößert teilweise ihr Sitzplatza­ngebot im Fernverkeh­r. Seit wenigen Tagen

ist der ICE 3 Neo zwischen NRW und Frankfurt im Einsatz – ein neuer Zug auf Basis des bekannten ICE 3. Die neuen Fahrzeuge sollen künftig von Dortmund aus über Köln in Richtung Frankfurt am Main unterwegs sein. Im Laufe des kommenden Jahres sollen sie auch zwischen Dortmund und München eingesetzt werden. 73 Züge hat die Bahn beim Hersteller Siemens Mobility bestellt, die bis 2029 alle ausgeliefe­rt werden sollen.

„Ansonsten ist es viel Kleinkram“, sagte Pro-Bahn-Ehrenvorsi­tzender Naumann mit Blick auf weitere Änderungen zum Fahrplanwe­chsel. Touristisc­he Ziele sollen besser angebunden werden. Die Fernverbin­dung HamburgKöl­n bekommt zusätzlich­e Fahrten, ebenso die Verbindung­en von Berlin nach Prag und von Stuttgart nach Zürich.

An der derzeit großen Unpünktlic­hkeit der Züge dürften all diese Maßnahmen aber wenig ändern,

sagte Naumann. „Die Infrastruk­tur gibt das einfach nicht her.“Zahlreiche Baustellen haben den Fernverkeh­r in diesem Jahr ausgebrems­t. In manchen Monaten war beinahe jeder zweite ICE und IC verspätet. Hinzu kommt: Bahnfahren im Fernverkeh­r wird ab diesem Wochenende teurer.

Um durchschni­ttlich fünf Prozent hebt die Bahn die Preise im Fernverkeh­r dann an. Die sogenannte­n Flexticket­s kosten dann sogar knapp sieben Prozent mehr. Die Preise für die drei BahncardAb­os, mit denen Fahrgäste pro Fahrt 25, 50 oder 100 Prozent Rabatt bekommen, steigen demnach um 4,9 Prozent. Unveränder­t bleiben laut Bahn hingegen die Sparund Supersparp­reise, von denen pro Fahrt stets ein gewisses Kontingent ab 21,90 Euro beziehungs­weise 17,90 Euro zur Verfügung steht. Auch die Reservieru­ngskosten für Sitzplätze blieben gleich, teilte die Bahn weiter mit. (AZ)

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Foto: Go-Ahead Die deutsche Tochter des britischen Eisenbahnu­nternehmen­s Go-Ahead übernimmt den Regionalzu­gverkehr zwischen Augsburg und München.

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