Bundesweit die Besten
Beim Deutschen Handwerkstag zeichnet die Branche in Augsburg Deutschlands beste Nachwuchskräfte aus. Darunter sind zwei Instrumentenbauer aus der Region. Die Chancen auf eine Lehrstelle sind noch immer sehr gut.
Augsburg Rund 130.000 junge Menschen begannen 2021 in Deutschland eine Ausbildung in einem Handwerksbetrieb. Es hier bis an die Spitze zu schaffen, ist eine besondere Leistung. Auf dem Deutschen Handwerkstag in Augsburg hat die Branche jetzt die besten Nachwuchs-Handwerker bundesweit ausgezeichnet. Darunter sind auch drei Sieger aus unserer Region. Zwei davon stammen aus dem Instrumentenbau.
Marion Loos aus Ichenhausen absolvierte ihre Ausbildung bei Martin Foag in Haldenwang, der sich auf Klarinettenbau spezialisiert hat. Sie ist die beste Holzblasinstrumentenmacherin Deutschlands und gewann in ihrem Fach den Praktischen Leistungswettbewerb. Der Ausbildungsbetrieb von Joschua Klein aus Buchenberg ist das Orgelbau-Unternehmen Josef Maier aus Hergensweiler. Joschua
Klein ist der beste Orgelbauer Deutschlands.
Den Wettbewerb „Die gute Form“gewann Steinmetzin und Steinbildhauerin Angelika Neumann aus Kaufbeuren, die dort im Ausbildungsbetrieb Lippert-Neumann tätig ist. „Ich bin mächtig
stolz, dass aus unserem Kammergebiet junge Menschen zu den besten ihres Handwerks in ganz Deutschland zählen“, sagte Schwabens Handwerkschef Hans-Peter Rauch. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder gratulierte den Nachwuchs-Handwerkerinnen
und -Handwerkern. Rund 600 Gäste kamen dazu nach Augsburg in die Schwabenhalle. Doch trotz der Erfolge ist der Nachwuchs im Handwerk alles andere als gesichert.
Dem Handwerk in Schwaben fehlen rund 7500 Nachwuchs- und
Fachkräfte. Zahlreiche Lehrstellen bleiben Jahr für Jahr unbesetzt. Die Handwerkskammer für Schwaben will dagegen ankämpfen und hat zuletzt eine „Jahrzehnt der beruflichen Bildung“ausgerufen. Aus der Sicht junger Leute sind die Chancen auf einen Ausbildungsplatz also noch immer bestens.
Als Erfolg feiert es die Handwerkskammer, dass ab diesem Schuljahr ein verpflichtender „Tag des Handwerks“an allen allgemeinbildenden Schulen im Freistaat eingeführt werden soll, um Berufsbilder vorzustellen. Dies wünscht sich der Zentralverband auch bundesweit. Zudem will das Land 60 Millionen Euro in die berufliche Bildung investieren.
Der kommende Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich, will das Thema Fachkräftesicherung zu einem Schwerpunkt seiner Arbeit machen. Dittrich war am Donnerstag als Nachfolger von Hans Peter Wollseifer gewählt worden.