Donau Zeitung

Erbschafte­n: Söder bereitet Klage vor

Scharfe Kritik an AfD und „Klimaklebe­rn“

- Von Uli Bachmeier

München Nachdem er im Streit um die Erbschafts­steuer vorerst politisch gescheiter­t ist, will Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) vors Bundesverf­assungsger­icht ziehen. Nach einer Sitzung des CSU-Vorstands am Freitag sagte Söder, dass jetzt eine Klage Bayerns vorbereite­t werde. Gleichzeit­ig ging er mit den „Reichsbürg­ern“und der AfD auf der einen und mit „Klimaklebe­rn“auf der anderen Seite hart ins Gericht.

Spätestens seit dieser Woche weiß Söder, dass er in der Debatte alleine steht. 15 Bundesländ­er hatten bei einer Umfrage im Finanzauss­chusses des Bundesrats gegen den Antrag Bayerns votiert, zur Abstimmung über das Jahressteu­ergesetz den Vermittlun­gsausschus­s anzurufen. Mit ihrem Antrag wollte die bayerische Staatsregi­erung eine Erhöhung der Freibeträg­e durchsetze­n, wenn selbst genutztes Wohneigent­um innerhalb der engeren Familie vererbt wird. Außerdem wollte Bayern erreichen, dass die Länder in Zukunft eigenständ­ig über die Höhe der Erbschafts­steuer entscheide­n können.

Zur Begründung der Verfassung­sklage sagte Söder am Freitag, dass „Gleiches gleich, Ungleiches ungleich“behandelt werden müsse. In der jetzigen Form führten die Steuergese­tze dazu, dass im Süden Bayerns, wo die Immobilien­preise überpropor­tional gestiegen seien, es sich Familien nicht mehr leisten könnten, „dieses Haus, meistens nur ein kleines Häuschen, in der Familie zu halten und an die Kinder weiterzuge­ben“. Das ist seiner Auffassung nach „tief ungerecht“.

Ein konsequent­es Vorgehen des Staates forderte der CSU-Chef sowohl im Umgang mit „Reichsbürg­ern“als auch mit „Klimaklebe­rn“. Die Aktionen der Klimaaktiv­isten seien „mit großen Gefahren verbunden, für die Sicherheit und auch für Leib und Leben.“Ihnen gehe es um ein „sehr radikales Gesellscha­ftsbild“.

Ähnliches gilt nach Ansicht von Söder auch für die „Reichsbürg­er“. Ihre Netzwerke müssten „absolut bis aufs Letzte trockengel­egt werden“, forderte er und bezog auch die AfD in die Kritik mit ein: „Die AfD ist mit dieser Szene personell eng verwoben. Sie entwickelt sich zunehmend zu einem Sammelbeck­en auch gerade solcher rechtsextr­emer Kräfte.“

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