Geiselnehmer versetzt Dresden in Angst
Mann tötet Mutter und stirbt dann selbst.
Dresden Dramatische Stunden mitten im Dresdner Adventstrubel: Ein bewaffneter Mann hat mit einer Geiselnahme in einem Einkaufszentrum, einem Tötungsdelikt und einem Angriff auf einen Radiosender die sächsische Hauptstadt stundenlang in Angst versetzt. Durch Spezialkräfte der Polizei konnte der 40-jährige Deutsche am Samstagmittag im Einkaufszentrum Altmarkt-Galerie überwältigt werden. Er starb wenig später an den dabei erlittenen Verletzungen. Die Polizei geht davon aus, dass er psychisch krank war.
Das Verbrechen gibt den Kriminalisten Rätsel auf. Die Ermittlungen werden nun von der Staatsanwaltschaft geführt. Dabei muss unter anderem geklärt werden, ob der Täter seine Waffe legal besitzen durfte oder wie er an diese gelangte. Was den 40-Jährigen zu den Verbrechen trieb – das ist bislang völlig ungewiss.
Die Polizei war zunächst von einem Amoklauf ausgegangen, weil sie Hinweise zu drei Tatorten bekam. Am Morgen soll der Mann zunächst seine Mutter getötet haben. Danach versuchte er in der Innenstadt mit Waffengewalt beim Sender Radio Dresden einzudringen und gab dabei Schüsse ab. Bei dieser Tat hatte er das neunjährige Kind einer Bekannten dabei. Wie es dazu kam, war vorerst unklar. Später verschanzte er sich mit dem Kind und einer 38-jährigen Angestellten in einem Büro des Einkaufszentrums Altmarkt-Galerie. Die Läden hatten zu diesem Zeitpunkt noch nicht geöffnet, allerdings waren schon Besucher innerhalb der Galerie. Das Gebäude wurde umgehend evakuiert und abgesperrt.
Als die Einsatzkräfte Schussgeräusche aus dem Büro wahrnahmen, in dem sich der Mann mit den Geiseln verschanzt hatte, erfolgte der Zugriff. Man habe von der Schusswaffe Gebrauch gemacht. Der 40-Jährige habe eine scharfe Pistole bei sich gehabt. Die Geiseln blieben, ebenso wie die Mitarbeiter des Radiosenders, äußerlich unverletzt, wurden aber ärztlich betreut. (dpa)