Kampf um WM-Form
Die deutschen Biathletinnen und Biathleten überzeugen bislang nur phasenweise.
Hochfilzen Denise Herrmann-Wick konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen. Für Deutschlands Biathlon-Staffeln war der vierte Podestplatz im vierten Rennen ganz nahe, doch dann patzte die Beste. Nach zwei Fehlern im letzten Schießen kam die Schlussläuferin drei Tage nach ihrem Sprintsieg geknickt als Vierte ins
Ziel. Am Samstag waren die Männer immerhin Dritter geworden. Knapp zwei Monate vor der Heim-WM in Oberhof (8. bis 19. Februar) machten die Auftritte trotz kleiner Patzer Hoffnung.
„Es ist natürlich ärgerlich, weil wir immer auf das Podium schielen. Die Vorarbeit von den Mädels war extrem gut“, sagte Herrmann-Wick. Sogar der Sieg war vor dem finalen Schießen noch möglich. Schließlich setzte sich in dem packenden Vierkampf aber Frankreich vor Schweden und Italien durch. Das deutsche Quartett mit Anna Weidel, Franziska Preuß, Vanessa Voigt und HerrmannWick kam mit fünf Nachladern 33,7 Sekunden hinter der Spitze ins Ziel. Vier der fünf Extrapatronen benötigte die erfahrene Herrmann-Wick. Trotzdem reiste die Ex-Weltmeisterin zufrieden ab. Mit ihrem Sieg am Donnerstag im Sprint und Rang fünf am Samstag in der Verfolgung konnte Herrmann-Wick überzeugen. Sie sagte aber: „Ich bin noch nicht ganz auf dem Zenit.“
Gleiches gilt für die Männer. Beim Triumph der Norweger belohnten sich Justus Strelow, Johannes Kühn, Roman Rees und Benedikt Doll vor den Augen von Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hinter Schweden mit einem Platz auf dem Podest. Zum Abschluss gewann am Sonntag Johannes Thingnes Bö in der Verfolgung. Bei seinem vierten Saisonerfolg im fünften Anlauf wurde Doll als 18. mit vier Fehlern bester Deutscher. Den Tiefpunkt lieferte Philipp Nawrath, der im dritten Schießen keine Scheibe traf und fünf Strafrunden drehen musste. (dpa/Foto: Georg Hochmuth, dpa)