Wenn nicht nur das Salz in der Suppe zählt
Gewürze machen ein Gericht besonders. Wie man sie richtig verwendet und wo sie herkommen, lässt sich nachlesen.
Vergil schrieb einst ein Gedicht, in dem er Korianderblättchen beschrieb, wie sie „an ihren grazilen Zweigen zittern“. Aristophanes erwähnt eine Frau, die ins Hochzeitsbett stieg, „von Safranduft geschwängert“. Manche Seeleute wiederum sollen den Duft von Gewürzen einst schon wahrgenommen haben, bevor sie das Land sahen, auf denen sie wuchsen.
Es gibt viele Geschichten über Gewürze – und noch mehr Gerichte, die man damit zaubern kann. Um die Aromen richtig einzusetzen, sollte man allerdings einiges über sie wissen. Mit „Basar der Düfte: Eine Reise durch die Welt der Gewürze“von Caz Hildebrand und „Muskat, Zimt und Kardamom: Eine kulinarische Reise entlang der alten Gewürzroute“von Eleanor Ford sind nun zwei Bücher erschienen, die in die Welt der Düfte und Aromen entführen und dabei viel Neues offenbaren.
Caz Hildebrand widmet sich in seinem Werk vor allem der Beschreibung und Herkunft von Gewürzen. In Steckbriefen erklärt er, aus welchen Pflanzenteilen sie gewonnen werden, er geht aber auch auf ihre Geschichte und ihre Entdeckung sowie auf die Erwähnung in der Literatur und besondere Anekdoten ein. Von bekannten Gewürzen wie Anis oder Senfkörnern spannt der Autor den Bogen bis hin zu weniger bekannten Aromen wie Kubebenpfeffer oder Zitwer. Was ebenfalls nicht fehlt, ist die Information, zu welchen Gerichten das Gewürz passt. Hildebrand gibt darüber hinaus auch kleine Tipps, wie man das Gewürz am besten probieren bzw. zu besonderen Mischungen verarbeiten kann, auch wenn diese Hinweise keine Rezepte für große Gerichte sind. Illustriert ist dieses Buch mit Bildern aus Owen Jones’ Buch „Grammatik der Ornamente“, was es zu einem ansprechenden Nachschlagewerk macht.
Eleanor Fords Buch setzt mehr auf die Theorie. Die Autorin beschreibt nach einem kurzen historischen Abriss über die Geschichte der Gewürze vor allem, wie man sie in der Küche verarbeitet und wie man sie am besten einsetzt. So finden sich in ihrem Buch 80 Rezepte, die den Leser in ferne Gefilde entführen, wobei sie sich auf Regionen entlang der alten Gewürzrouten beschränkt. Für „Einsteiger“ empfiehlt Ford einen Grundstock an Gewürzen. Für alle, die schon ein Brettchen mehr im Gewürzregal freigeräumt haben, gibt es Tipps für Gewürze, die die Aromenvielfalt in der eigenen Küche bereichern könnten. Besonderen Wert legt die Autorin darauf, wie sich durch die richtige Würze ausgewogene, „lebendige“Mahlzeiten kreieren lassen.
> Caz Hildebrand: „Basar der Düfte: Eine Reise durch die Welt der Gewürze“, Knesebeck, 224 S., 22 Euro.
> Eleanor Ford: „Muskat, Zimt und Kardamom: Eine kulinarische Reise entlang der alten Gewürzroute“, Riva, 256 S., 27 Euro.