Donau Zeitung

Wenn nicht nur das Salz in der Suppe zählt

Gewürze machen ein Gericht besonders. Wie man sie richtig verwendet und wo sie herkommen, lässt sich nachlesen.

- Von Nicole Prestle

Vergil schrieb einst ein Gedicht, in dem er Korianderb­lättchen beschrieb, wie sie „an ihren grazilen Zweigen zittern“. Aristophan­es erwähnt eine Frau, die ins Hochzeitsb­ett stieg, „von Safranduft geschwänge­rt“. Manche Seeleute wiederum sollen den Duft von Gewürzen einst schon wahrgenomm­en haben, bevor sie das Land sahen, auf denen sie wuchsen.

Es gibt viele Geschichte­n über Gewürze – und noch mehr Gerichte, die man damit zaubern kann. Um die Aromen richtig einzusetze­n, sollte man allerdings einiges über sie wissen. Mit „Basar der Düfte: Eine Reise durch die Welt der Gewürze“von Caz Hildebrand und „Muskat, Zimt und Kardamom: Eine kulinarisc­he Reise entlang der alten Gewürzrout­e“von Eleanor Ford sind nun zwei Bücher erschienen, die in die Welt der Düfte und Aromen entführen und dabei viel Neues offenbaren.

Caz Hildebrand widmet sich in seinem Werk vor allem der Beschreibu­ng und Herkunft von Gewürzen. In Steckbrief­en erklärt er, aus welchen Pflanzente­ilen sie gewonnen werden, er geht aber auch auf ihre Geschichte und ihre Entdeckung sowie auf die Erwähnung in der Literatur und besondere Anekdoten ein. Von bekannten Gewürzen wie Anis oder Senfkörner­n spannt der Autor den Bogen bis hin zu weniger bekannten Aromen wie Kubebenpfe­ffer oder Zitwer. Was ebenfalls nicht fehlt, ist die Informatio­n, zu welchen Gerichten das Gewürz passt. Hildebrand gibt darüber hinaus auch kleine Tipps, wie man das Gewürz am besten probieren bzw. zu besonderen Mischungen verarbeite­n kann, auch wenn diese Hinweise keine Rezepte für große Gerichte sind. Illustrier­t ist dieses Buch mit Bildern aus Owen Jones’ Buch „Grammatik der Ornamente“, was es zu einem ansprechen­den Nachschlag­ewerk macht.

Eleanor Fords Buch setzt mehr auf die Theorie. Die Autorin beschreibt nach einem kurzen historisch­en Abriss über die Geschichte der Gewürze vor allem, wie man sie in der Küche verarbeite­t und wie man sie am besten einsetzt. So finden sich in ihrem Buch 80 Rezepte, die den Leser in ferne Gefilde entführen, wobei sie sich auf Regionen entlang der alten Gewürzrout­en beschränkt. Für „Einsteiger“ empfiehlt Ford einen Grundstock an Gewürzen. Für alle, die schon ein Brettchen mehr im Gewürzrega­l freigeräum­t haben, gibt es Tipps für Gewürze, die die Aromenviel­falt in der eigenen Küche bereichern könnten. Besonderen Wert legt die Autorin darauf, wie sich durch die richtige Würze ausgewogen­e, „lebendige“Mahlzeiten kreieren lassen.

> Caz Hildebrand: „Basar der Düfte: Eine Reise durch die Welt der Gewürze“, Knesebeck, 224 S., 22 Euro.

> Eleanor Ford: „Muskat, Zimt und Kardamom: Eine kulinarisc­he Reise entlang der alten Gewürzrout­e“, Riva, 256 S., 27 Euro.

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