„Dienst für Frieden und Freiheit“
Zum feierlichen Gelöbnis des Informationstechnikbattaillons 292 Dillingen kamen Ehrengäste und Angehörige aufs Sportgelände in Holzheim.
Holzheim Sechs der 94 Rekrutinnen und Rekruten des Informationstechnikbattaillons 292 treten aus der dreireihigen Formation am Rand des Holzheimer Sportplatzes hervor. Sie marschieren zur Truppenfahne. Als die sich senkt, platzieren sie ihre linke Hand darauf. Dann legen alle 94 freiwillig Wehrdienstleistenden und Soldaten auf Zeit ihr Gelöbnis und ihren Diensteid ab.
Ein eindrucksvoller Moment, auch für die Ehrengäste und vor allem für die große Zahl an Angehörigen, die zur Feier gekommen sind. Drei Monate liegen hinter den jungen Männern und Frauen aus der ganzen Bundesrepublik Deutschland. In dieser Zeit wurden sie von ihren Ausbildern auf den Dienst in den Streitkräften vorbereitet. Unter anderem wurden sie zum Wachsoldat ausgebildet, für den Dienst an der Waffe. Sie waren im Gelände unterwegs und können inzwischen Verwundete versorgen. Einen Einblick ins Soldatenleben und in die Gerätschaften des Dillinger Standorts gab die Ausstellung, die am Eingangsbereich des Sportgeländes zu sehen war.
Die offizielle Veranstaltung begann mit dem Ehrenzug, dem Einmarsch der Truppenfahne samt der Meldung der Ehrenformation an den stellvertretenden Kommandeur, Oberstleutnant Mirco Baark. Darauf folgte die Meldung der Gelöbnisaufstellung an den Kommandeur, Oberstleutnant Stefan Holland. Der schritt mit Landrat Markus Müller und Holzheims Bürgermeister Simon Peter die Front der Rekrutinnen und Rekruten ab, bevor die Grußworte an der Reihe waren. Musikalisch war das Heeresmusikkorps Ulm im Einsatz, das mit manchem Marsch sogar einige Füße der Ehrengäste dazu brachte, im Takt mitzuwippen.
Oberstleutnant Holland sagte zu den Rekrutinnen und Rekruten: „Sie haben sich, ganz im Sinne des demokratischen Geistes, freiwillig dazu entschlossen, für die Freiheit und die Demokratie einzustehen und aktiv zu werden.“Er verdeutlichte: „Der Eid bedeutet, seine persönlichen Belange und Interessen zurückzustellen und in letzter Konsequenz bereit zu sein, für die Werte – das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes – auch sein eigenes Leben einzusetzen.“Er dankte allen, die mit ihrem Dabeisein ihre Wertschätzung ausdrückten. Besonders erwähnte er eine Familie, die 730 Kilometer aus Templin in Brandenburg gekommen war.
Bisher habe die Bundeswehr als eine Verteidigungs- und Einsatzarmee gegolten, mit Einsätzen im Ausland und bei der Unterstützung bei Katastrophen in Deutschland und weltweit, meinte Oberstleutnant Holland. „Die Annahme, dass wir von Freunden umgeben sind, hat sich bestätigt, jedoch musste ein jeder feststellen, dass es eine reale Bedrohung für uns und in erster Linie für unsere Partnerstaaten im Osten gibt.“Auch wenn „tapfer verteidigen“sehr greifbar und real geworden sei, war es ihm wichtig zu unterstreichen, „dass dieser Dienst in der Bundeswehr ein Dienst für Frieden und Freiheit des deutschen Volkes ist.“Den sie nicht für einen Vorgesetzten, sondern für ihre Familie, ihre Freunde, Kollegen und Nachbarn, für ihr Umfeld, „für uns alle“leisten. Bürgermeister Simon Peter sah es als Ehre, dass die Veranstaltung in Holzheim stattfinden konnte. Denn schon seit zwei Jahrzehnten bestehe das Bündnis zwischen der Gemeinde und der Patenkompanie. Er drückte seinen Respekt aus für diesen besonderen, anspruchsvollen Beruf und mahnte die mangelnde Ausstattung der Bundeswehr an. Dass sie die beste Ausrüstung erhalten müsse, betonte auch Landrat Markus Müller. Der meinte außerdem: „Wir als Bürgerschaft sind Ihnen ebenso verpflichtet, weil Sie sich mit Leib und Leben einsetzen für unsere Sicherheit.“Immerhin sei die feierliche Verpflichtung zur Verteidigung unseres Landes weit mehr als der Eintritt in ein normales Arbeitsleben.
Als Vertrauensperson der Rekruten sprach Sascha Lindauer. Nicht immer sei es leicht gewesen, den neuen Regeln und Ansprüchen gerecht zu werden und nicht aufzugeben. Er nannte Herausforderungen, die das Leben eines Soldaten prägen: „Eine gewissenhafte Pflichterfüllung, Zuverlässigkeit, Tapferkeit, Loyalität und Anstand. Sie haben gelernt, was Kameradschaft bedeutet: sich gegenseitig zu unterstützen, zu motivieren oder auch einfach nur mal zuhören.“Die Devise war: „Wir gehen gemeinsam und kommen gemeinsam wieder zurück.“