Donau Zeitung

Ansturm nach der Corona-Pause

Der Dillinger Weihnachts­markt dürfte am Wochenende etwa 30.000 Menschen in zum Dillinger Schloss gelockt haben. Auch anderswo im Kreis konnte man auf verschiede­nen Märkten in adventlich­e Stimmung kommen.

- Von Berthold Veh

Dillingen Zwei Jahre hat es wegen Corona keinen Dillinger Christkind­lesmarkt gegeben. Am Wochenende besteht offensicht­lich großer Nachholbed­arf, denn bereits am Freitagabe­nd pilgern Tausende zum Dillinger Schloss. „Das ist ja der Wahnsinn“, sagt der pensionier­te Fregattenk­apitän Arndt Henatsch. Der 62-Jährige zählt zu dem 15-köpfigen Team des 1. U-Bootgeschw­aders aus Eckernförd­e in Schleswig-Holstein, das 800 Kilometer weit ins schwäbisch­e Dillingen gefahren ist. Der Küstenglüh­wein, den die Marinesold­aten für den guten Zweck verkaufen, findet reißenden Absatz. Offiziell schließt der Christkind­lesmarkt ja um 21 Uhr, dem Vernehmen nach sollen einige Gäste aber schon am Freitag bis um 23 Uhr die vorweihnac­htliche Stimmung am Stand der Marinesold­aten genossen haben. Pierre Callies, Robin Wild und Linda Trautner kommen auch am Samstag kaum nach, um die leeren Tassen zur Spülmaschi­ne zu bringen. Das Ambiente im Schlossgar­ten sei einzigarti­g. „Die Leute hier sind super freundlich“, sagt Trautner.

Scharen von Besuchern und Besucherin­nen drängen sich an diesem Samstagabe­nd im Schlossinn­enhof und im Schlossgar­ten. Weihnachts­lieder sind zu hören, es duftet nach Glühwein, Bratwurst und anderen Köstlichke­iten. Der Dillinger Christkind­lesmarkt scheint ein Treff für die ganze Region zu sein. „Man muss doch Dillingen ein bisschen unterstütz­en“, sagt der Wertinger Unternehme­r Christoph Denzel mit einem Augenzwink­ern. Die Kulisse sei ideal für diesen Markt. „Man trifft hier nette Leute aus dem ganzen Landkreis“, stellt Karin Denzel, die Frau des Wertingers, fest. Der große Zulauf sei verständli­ch, sagt Christoph Denzel. Es habe doch nach der zweijährig­en Corona-Zwangspaus­e jeder darauf gewartet, dass Weihnachts­märkte wieder in dem gewohnten Rahmen stattfinde­n können.

Viele Vereine und Organisati­onen unterstütz­en mit ihren Ständen auch soziale Zwecke. Beim Lions Club etwa gibt es Flammkuche­n und Feuerzange­nbowle. Mit dem Erlös werden unter anderem die Tafeln, das Gundelfing­er Kinderheim und das Leserhilfs­werk Kartei der Not unterstütz­t. „Es läuft richtig gut“, freut sich der frühere Präsident Wilhelm Rehm. Vertreten sind auch Kirchengem­einden wie das Christlich­e Zentrum Dillingen. Deren Pfadfinder Royal Rangers haben ein Kinderkaru­ssell und eine Jurte aufgebaut, über einem Lagerfeuer werden Würste gebraten. „Nach zwei Jahren Pause kommen jetzt so viele Menschen wie noch nie“, stellt Pfarrer Wolfgang Mayr fest.

Singing Santa Claus (Elmar Falke) findet das Gedränge gar nicht so groß. „Es ist doch richtig gemütlich“, sagt Falke, als er mit seiner am Stand der Gärtnerei Söhne singt, die Adventsdek­o präsentier­t. Es gehe um das Dabeisein, darum, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen und schöne Dinge zu zeigen, sagt Seniorchef­in Gabi Söhner: „Die Menschen brauchen etwas Schönes für die Seele.“

Der Dillinger Christkind­lesmarkt ist im Übrigen eine „gräfliche“Angelegenh­eit. Organisier­t wird er von Peter Graf vom städtische­n Kulturamt und den Festrefere­nten Johann Graf (Zweiter Bürgermeis­ter) und Peter Graf (Dritter Bürgermeis­ter). Ihnen dankte Oberbürger­meister Frank Kunz bei der Eröffnung für ihren Einsatz. Das winterlich­e Wetter spielt der Veranstalt­ung ebenfalls in die Karten, zum Auftakt gibt es ein bisschen Schnee, am Sonntag zeigt sich hin und wieder die Sonne. Am Ende dürften nach Angaben des Kulturamts­mitarbeite­rs Peter Graf etwa 30.000 Menschen den Dillinger Christkind­lesmarkt besucht haben.

 ?? Foto: Brigitte Bunk ?? Einen Mega-Ansturm konnte der Fördervere­in Schillingh­aus bei seinem Christbaum­verkauf am Samstag verzeichne­n. So war schon eine gute Stunde nach dem Start ein Großteil der Bäume verkauft, von denen jeweils ein Euro an die Kartei der Not geht. Der Musikverei­n Binswangen unterhielt die Gäste musikalisc­h, die noch gemütlich zusammenst­anden.
Foto: Brigitte Bunk Einen Mega-Ansturm konnte der Fördervere­in Schillingh­aus bei seinem Christbaum­verkauf am Samstag verzeichne­n. So war schon eine gute Stunde nach dem Start ein Großteil der Bäume verkauft, von denen jeweils ein Euro an die Kartei der Not geht. Der Musikverei­n Binswangen unterhielt die Gäste musikalisc­h, die noch gemütlich zusammenst­anden.
 ?? Foto: Brigitte Bunk ?? Auch in der zweiten Woche war die Schlosswei­hnacht in Wertingen ein Besucherma­gnet. Leichter Schneefall brachte sogar zusätzlich­e Weihnachts­stimmung in den Schlossgra­ben. Die Händler, unter denen auch zahlreiche Vereine waren, freuten sich über das gute Geschäft und die Besucher über viele Bekannte, mit denen sie zusammenst­ehen oder im Schlosskel­ler zusammensi­tzen konnten.
Foto: Brigitte Bunk Auch in der zweiten Woche war die Schlosswei­hnacht in Wertingen ein Besucherma­gnet. Leichter Schneefall brachte sogar zusätzlich­e Weihnachts­stimmung in den Schlossgra­ben. Die Händler, unter denen auch zahlreiche Vereine waren, freuten sich über das gute Geschäft und die Besucher über viele Bekannte, mit denen sie zusammenst­ehen oder im Schlosskel­ler zusammensi­tzen konnten.
 ?? Foto: Brigitte Bunk ?? Erstmals fand der Weihnachts­markt Buttenwies­en am Samstag nicht auf dem Rathauspla­tz, sondern auf dem Marktplatz statt. Die Besucher fanden ein interessan­tes Angebot von Deko bis Spielwaren, Christbäum­en, die nach Hause geliefert wurden, und allerlei Leckerem zu essen und zu trinken. Die Zusamtaler Musikanten unterhielt­en und über den Besuch des Nikolauses freuten sich nicht nur die zahlreiche­n Kinder.
Foto: Brigitte Bunk Erstmals fand der Weihnachts­markt Buttenwies­en am Samstag nicht auf dem Rathauspla­tz, sondern auf dem Marktplatz statt. Die Besucher fanden ein interessan­tes Angebot von Deko bis Spielwaren, Christbäum­en, die nach Hause geliefert wurden, und allerlei Leckerem zu essen und zu trinken. Die Zusamtaler Musikanten unterhielt­en und über den Besuch des Nikolauses freuten sich nicht nur die zahlreiche­n Kinder.
 ?? Foto: Harald Paul ?? Viele Leckereien und tolle geschmückt­e Stände gab es beim Weihnachts­markt in Wittisling­en zu bewundern. Ein Karussell, ein festlich geschmückt­er Baum und viele kleine und große Verkäuferi­nnen und Verkäufer machen den Abend zu einem besonderen Erlebnis.
Foto: Harald Paul Viele Leckereien und tolle geschmückt­e Stände gab es beim Weihnachts­markt in Wittisling­en zu bewundern. Ein Karussell, ein festlich geschmückt­er Baum und viele kleine und große Verkäuferi­nnen und Verkäufer machen den Abend zu einem besonderen Erlebnis.
 ?? Foto: Harald Paul ?? Ein bisschen Schnee als Unterlage und schon ist der heiße Glühwein schneller trinkbar. In Glött strahlte der Christbaum mit den Besucherin­nen und Besuchern des Christkind­lmarktes um die Wette. Viele Vereine haben sich ins Zeug gelegt und den Markt zu einem Erlebnis gemacht.
Foto: Harald Paul Ein bisschen Schnee als Unterlage und schon ist der heiße Glühwein schneller trinkbar. In Glött strahlte der Christbaum mit den Besucherin­nen und Besuchern des Christkind­lmarktes um die Wette. Viele Vereine haben sich ins Zeug gelegt und den Markt zu einem Erlebnis gemacht.
 ?? Foto: Harald Paul ?? Viele reisen auch von weiter her an, um die Dattenhaus­er Feuerzange­nbowle zu kosten. Die ist nicht nur geschmackl­ich, sondern auch optisch überzeugen­d. Doch es gab auch noch andere Köstlichke­iten und viele Geschenkid­een auf dem Dattenhaus­er Christkind­lmarkt zu entdecken.
Foto: Harald Paul Viele reisen auch von weiter her an, um die Dattenhaus­er Feuerzange­nbowle zu kosten. Die ist nicht nur geschmackl­ich, sondern auch optisch überzeugen­d. Doch es gab auch noch andere Köstlichke­iten und viele Geschenkid­een auf dem Dattenhaus­er Christkind­lmarkt zu entdecken.
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Foto: Karl Aumiller Nach der zweijährig­en Corona-Pause hat der Dillinger Christkind­lesmarkt am Wochenende einen Ansturm erlebt. Im Schlossgar­ten und Schlossinn­enhof drängten sich Scharen von Menschen.

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