Donau Zeitung

Fast aus dem Aufstiegsr­ennen

Untere Fußball-Ligen: Der TSV Haunsheim kann in der A-Klasse West II nicht mehr aus eigener Kraft Relegation­splatz zwei erreichen. Was Sportleite­r Thomas Mödinger umtreibt.

- Von Günther Herdin

Bis Ostern sah die Fußballwel­t beim TSV Haunsheim in der A-Klasse West II noch sehr gut aus. Das anvisierte Saisonziel, zumindest Platz zwei zu erreichen, war alles andere als eine Utopie. Doch dann legte der Osterhase den GelbSchwar­zen in den beiden Heimspiele­n gegen die zweiten Mannschaft­en des FC Lauingen (1:2) und der SSV Glött (1:5) faule Eier ins Nest. Statt der erhofften vier oder sechs Punkte blieb kein einziger Zähler übrig. „Ein herber Rückschlag für uns“, gibt Sportleite­r Thomas Mödinger offen zu.

Die Chancen, zumindest noch Rang zwei und damit die Aufstiegsr­elegation zu erreichen, schätzt der 51-Jährige realistisc­h ein. „Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand“, so Mödinger vor den letzten acht Saisonspie­len. Der Rückstand auf die SSV Glött II, die momentan auf dem begehrten zweiten Tabellenpl­atz liegt, beträgt vier Punkte. Zwischen Glött II und Haunsheim, das Rang vier belegt, liegt mit dem FC Reflexa Rettenbach ein Team auf Rang drei, das ebenfalls auf die Vizemeiste­rschaft spekuliert. Ganz nach oben, sprich auf Rang eins, schielt in Haunsheim ohnehin keiner mehr: „Für uns ist klar, dass der TV Gundelfing­en Meister wird“, lehnt sich Thomas Mödinger mit seiner Prognose fest.

In der A-Klasse dauerhaft oben mitzuspiel­en, das sei für einen kleinen Verein wie den TSV Haunsheim nicht einfach. Eine Reserveman­nschaft gibt es im gerade einmal 900 Einwohner zählendem Kernort seit Jahren nicht mehr. „Auch nächste Saison werden wir keine zweite Mannschaft stellen können“, blickt Thomas Mödinger voraus. Seine Gedanken richten sich mittelfris­tig eher an eine Kooperatio­n

mit dem Ortsrivale­n FC Unterbechi­ngen. Das sei dem Spielerman­gel geschuldet, der auch vor seinem TSV nicht haltmache. Im Nachwuchsb­ereich arbeiten beide Vereine bereits zusammen, stellen gemeinsam Mannschaft­en in den Altersklas­sen F, E und D. Ein C-, Boder gar ein A-Jugendteam ist nicht gemeldet. „Die wenigen Spieler, die es in diesen Jahrgangss­tufen bei uns im Ort gibt, spielen verstreut bei anderen Vereinen“, hofft Mödinger, dass diese eines Tages wieder den Weg zu ihrem Heimatvere­in finden werden. Solange dies noch nicht der Fall ist, muss der Sportleite­r zwischendu­rch

mit seinen 51 Jahren als Spieler bisweilen gar selbst ran. So wie am vergangene­n Sonntag, als er nach einer Stunde beim Auswärtssp­iel in Peterswört­h eingewechs­elt wurde und gegen seinen Ex-Verein den Treffer zum 1:3-Endstand markierte.

Dreh- und Angelpunkt bei den Haunsheime­rn ist aber Spielertra­iner Yves Krpic. Ebenso wie Marvin Nieke und Simon Meitinger hat er bisher alle 18 Saisonspie­le bestritten und dabei zehn Tore erzielt. Als Co-Spielertra­iner stand Krpic in der Vorrunde Steffen Chlebovic zur Verfügung. Doch dieses Amt hat der 32-Jährige aus berufliche­n

Gründen inzwischen zur Verfügung gestellt. Lediglich als Spieler helfe er noch aus, wenn Not am Mann sei, lässt Thomas Mödinger wissen. Aufgrund von Verletzung­en kam Routinier Dominic Hördegen bisher nur auf vier Saisoneins­ätze. Die Blessuren hielten den 34-Jährigen aber nicht davon ab, als Platzwart für beste Rahmenbedi­ngungen in Haunsheim zu sorgen. „Wie er unsere Anlage pflegt, das ist einfach klasse“, ist Mödinger stolz auf das satte Grün, das auch im sonntäglic­hen Heimspiel gegen Gundremmin­gen auf die Protagonis­ten des TSV und die gegnerisch­e Mannschaft wartet.

 ?? Foto: Karl Aumiller ?? Nicht rund lief es beim TSV Haunsheim am Osterwoche­nende in der A-Klasse West II. Da setzte es zwei Heimnieder­lagen. Im Spiel gegen die SSV Glött I (1:5) handelte sich obendrein Gerrit Nieke (rechts) eine Zeitstrafe ein, wie ihm dies auf dem Bild vom Schiedsric­hter deutlich angezeigt wird.
Foto: Karl Aumiller Nicht rund lief es beim TSV Haunsheim am Osterwoche­nende in der A-Klasse West II. Da setzte es zwei Heimnieder­lagen. Im Spiel gegen die SSV Glött I (1:5) handelte sich obendrein Gerrit Nieke (rechts) eine Zeitstrafe ein, wie ihm dies auf dem Bild vom Schiedsric­hter deutlich angezeigt wird.

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