Strauß-Tochter Hohlmeier ist schwer erkrankt
CSU-Politikerin befindet sich in einer Münchner Klinik
Monika Hohlmeier kämpft mit massiven gesundheitlichen Problemen. Mitten im Europawahlkampf, in dem sie sich erneut um einen Platz im EU-Parlament bewirbt, wies eine Ärztin die völlig erschöpfte und unter starken Schmerzen leidende CSU-Politikerin in die Notaufnahme der Uniklinik München ein. „Ich fühle mich so, als wäre bei mir bei Vollgas der Stecker gezogen worden“, schrieb Hohlmeier in einer persönlichen Erklärung, die unserer Redaktion vorliegt. Die Tochter des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß befand sich offenbar zeitweise in bedrohlichem Zustand. „Es hätte auch ganz anders ausgehen können“, sagte sie der Bild. Ursache sei eine „schwerwiegende Autoimmunreaktion“infolge einer Virusinfektion gewesen, teilte sie mit und fügte hinzu, ihr gesundheitlicher Zustand sei jetzt stabil. Im Krankenhaus stellten die Mediziner fest, dass mehrere Organe verrücktspielten. Schon seit Monaten hatte sich Hohlmeier nach eigener Aussage extrem müde gefühlt und keinen Appetit gehabt. Nun rieten ihr die Ärzte dringend zu einer Vollbremsung.
Die frühere bayerische Ministerin soll noch einige Tage in der Klinik überwacht und behandelt werden. Sie wird mehrere Wochen ausfallen. „Angesichts des medizinischen Befunds bleibt mir – nach sehr sorgfältiger Abwägung und Rücksprache mit meinen Ärzten – keine andere Wahl, als bis auf Weiteres alle öffentlichen Termine abzusagen, um den Genesungsprozess nicht zu gefährden“, kündigte sie an. Die 61-Jährige war 2016 bereits einmal knapp dem Tod entronnen.
Damals wurde nach langem Rätselraten eine massive Quecksilbervergiftung diagnostiziert, die sich auf Leber und Nieren ausgewirkt hatte.
Hohlmeier ist das einzige Kind von CSU-Ikone Franz Josef Strauß, das selbst in der Politik Karriere gemacht hat. Schon in ihrer Jugend bekam sie auch die Schattenseiten der Macht zu spüren. Ihr Vater stand in den 70er-Jahren weit oben auf der Todesliste der RAF-Terroristen. Die Familie lebte in ständiger Angst vor Entführungen.
Später wurde Hohlmeier selbst Politikerin, war Kultusministerin in Bayern, trat aber nach einem Skandal in der Münchner CSU, deren Vorsitzende sie war, zurück. Seit 2009 sitzt sie im Europaparlament. Zuletzt war sie im Zusammenhang mit der Maskenaffäre in die Schlagzeilen geraten. Sie hatte ihrer Freundin Andrea Tandler, ebenfalls Tochter einer einstigen CSU-Größe, Kontakte vermittelt, um Corona-Masken verkaufen zu können. Tandler wurde wegen Steuerhinterziehung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Es gibt keinerlei Hinweis auf eine Beteiligung Hohlmeiers an den Geschäften.