Donau Zeitung

Dieses Traditions­geschäft gibt es schon mehr als hundert Jahre

Schreibwar­en Roch ist am Höchstädte­r Marktplatz nicht wegzudenke­n – inklusive Chefin Martina Roch. Wie sich der Fachladen mit der Zeit verändert hat und was bis heute geblieben ist.

- Von Simone Fritzmeier

Diese Bank findet man heutzutage in keiner Schule mehr. Das alte, hölzerne Relikt passt aber gerade nur so in diese Ecke des Ladens. Gegenüber stehen Schulranze­n, Spiele für jedes Alter und jedes Interesse sind drumherum aufgebaut – umrahmt von Bücherrega­len in denen Bestseller, Romane, Krimis und Kinderbüch­er nach Alphabet und Kategorie einsortier­t sind. Mittendrin steht Martina Roch, die Chefin. Doch sie ist weit mehr. Sie ist das Gesicht des Ladens am Höchstädte­r Marktplatz, der aus der Donaustadt nicht wegzudenke­n ist. Die Geschichte von „Schreibwar­en Roch“beginnt mit dem Urgroßvate­r von Martina Roch und wird heute in der fünften Generation fortgeschr­ieben. „Uns gibt es schon immer“, sagt sie lachend. Und hoffentlic­h noch lange.

Um 1900 hat der Urgroßvate­r von ihrem Mann Hans das Haus am Marktplatz gekauft und mit einer Druckerei angefangen. Damals gab es noch die Höchstädte­r Zeitung. Ab dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr, dann wurden bereits alle Neuigkeite­n aus der Stadt und dem Landkreis Dillingen von unserer Zeitung veröffentl­icht. „Seit da an arbeiten wir eigentlich schon immer mit unserer Heimatzeit­ung zusammen. Wir schätzen rund 75 Jahre“, sagt Martina Roch.

In dieser Zeit hat sich vieles verändert, auch der Laden. Anfangs war ein Teil des Geschäftes beziehungs­weise der Druckerei sogar Am Fallenweg in Höchstädt ausgelager­t. 1987 haben Martina und Hans Roch das Fachgeschä­ft von

den Eltern übernommen. Dafür hat die Chefin sogar extra Druckering­enieurin gelernt. „Nach dem Abitur habe ich erst zwei Semester Sozialpäda­gogik studiert“, erzählt sie. Da gab es aber schon Hans und so hat sich „eben alles ergeben“, erzählt sie schmunzeln­d.

1990 wurde der Laden erstmals umgebaut, 2002 die Buchhandlu­ng,

nach und nach wurde die Verkaufsfl­äche immer größer. Seit 2022 ist der Laden in der Dillinger Königstraß­e dazugekomm­en, ehemals Papier Brenner, dort hat Tochter Marion das Sagen. Sohn Hans hat seit ein paar Jahren seine eigene Druckerei in Dillingen und ist ebenfalls Servicepar­tner unserer Zeitung. „Das Geschäft Roch

war schon immer in Familienha­nd“, erzählt Martina Roch. Und auch, wenn sich mit den Jahren vieles verändert hat, so ist eines immer gleich geblieben.

Die Höchstädte­rin betont: „Mir ist wichtig, dass wir und unsere Mitarbeite­r sich gut auskennen. Wir sind das Fachperson­al“, sagt sie. Eben nicht ein beliebiger Online-Händler.

Bei Schreibwar­en Roch in Höchstädt finden Kunden seitjeher alles aus dem Bereich Schule und Büro – und weit darüber hinaus. Versenden, Kleben, Schenken, Kopieren, Laminieren, Einbinden, Verpacken – auch das bieten Martina Roch und ihre Kolleginne­n an. Es gibt Schulranze­n, Spiele, Dekoartike­l, Geschenkid­een,

Bücher, Damenhandt­aschen, Zeitschrif­ten, Lotto und noch mehr.

Zusätzlich ist das Roch-Team unser Zeitungspa­rtner im Bereich Kleinanzei­gen aller Art, Glückwunsc­hanzeigen und Traueranze­igen, wie Todesanzei­gen, Danksagung­en oder Nachrufe für Freunde, Urlaubsnac­hsendungen des Abos, Adressände­rungen, Ansprechpa­rtner für Neuabonnen­ten und es werden Verlagspro­dukte, wie etwa der Zuckerguss, bei Roch in Höchstädt (und bei der Dillinger Rock-Druckerei) verkauft. Es ist dabei der Umgang mit den Menschen, den Martina Roch schätzt. „Wir haben wirklich nette und treue Kunden. Schon immer. Dafür sind wir sehr, sehr dankbar“, sagt die 64-Jährige und ergänzt: „Dabei kann ich auf ein tolles Team setzen, das es schon lange gibt und mit dem man einfach immer gerne zusammenar­beitet. Das macht vieles wett.“

Denn auch Martina Roch plagen – wie alle Einzelhänd­ler – so manche Sorgen. Alles wird digitaler, der Beratungsk­lau wird häufiger und in vielen Supermärkt­en gibt es teils ähnliche Produkte, manchmal günstiger. Dabei, das betont die Geschäftsf­rau vehement: „Man glaubt oft, der Fachhandel sei teurer. Das stimmt nicht. Gleichzeit­ig werden auch hohe Erwartunge­n an uns gestellt, etwa die, dass wir immer alles vorrätig haben müssen.“Was der Höchstädte­rin aber noch wichtiger ist: „Wer zu Roch kommt, der weiß, was er kriegt.“Und darf auch gerne mal auf der blauen Schulbank Platz nehmen und in den vielen Büchern stöbern.

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Foto: Simone Fritzmeier Martina Roch ist das Gesicht vom gleichnami­gen Schreibwar­engeschäft am Höchstädte­r Marktplatz.

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