Donau Zeitung

Lautern-Coach Funkel geht noch nicht ganz

Leverkusen-Fans applaudier­en Trainer

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Berlin Noch ein „Danke und tschüss“– dann war Friedhelm Funkel weg und raus aus dem Fußball. Vielleicht nicht für immer, denn dieses Pokalfinal­e von Berlin hat den ansonsten eher stoischen und pragmatisc­hen Trainer-Oldie sichtlich aufgewühlt. „Ich brauche jetzt eine Pause. Wenn ich wieder erholt bin, bei Kräften bin, dann schließe ich nicht aus, noch mal was zu machen“, sagte Funkel.

Sein Job beim 1. FC Kaiserslau­tern hat dem 70-Jährigen in den vergangene­n Monaten alles abverlangt, genauso wie seine Mannschaft Bayer Leverkusen beim 1:0-Zittersieg des deutschen Meisters. „Die Mannschaft hat alles, was in ihr steckt auf den Platz gebracht. Wir haben mit sehr viel Herz verteidigt“, lobte Funkel.

So verpasste Funkel auch in seinem dritten DFB-Pokal-Finale als Trainer den Triumph. Dennoch feierten die FCK-Fans ihren „besten Mann“mit Gesängen. Der Stadionspr­echer forderte die Zuschauer vor der Siegerehru­ng zu einem „herzlichen Applaus für die Trainer-Legende Friedhelm Funkel“auf – da klatschten sogar die Leverkusen-Anhänger. „Das ist sehr, sehr ungewöhnli­ch. Ich habe es leider, leider nicht wahrgenomm­en“, sagte Funkel, als er später bei der Pressekonf­erenz darauf angesproch­en wurde.

Am liebsten hätte der Spezialist für Zweitliga-Meistersch­aften und verhindert­e Bundesliga-Abstiege wohl alles von diesem Abend in eine große Kiste gepackt und mitgenomme­n: die ganzen Emotionen, den Willen seiner Spieler, die Wucht der FCK-Fans. „Ich habe das ganze Event hier rund um das Spiel aufgesogen. Das war ein unglaublic­hes Gefühl von uns, vor der Kurve gefeiert zu werden. Das macht einfach Lust auf mehr“, sagte Funkel. Schon in den ersten Interviews hatte er bekräftigt: „Ich hätte Bock, irgendwann vielleicht mal wieder weiterzuma­chen.“Auf dem Betzenberg geht es für Funkel nicht weiter, das hatten die Verantwort­lichen vor gut einer Woche kommunizie­rt. Dass er mit seiner direkten Art öfter mal angeeckt ist, bestätigte er indirekt: Er wünsche den Verantwort­lichen, „dass sie einen Trainer verpflicht­en können, der zu diesem Verein passt, der ein bisschen dickköpfig ist“. (dpa, Foto: Stache, dpa)

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Foto: Uwe Anspach, dpa
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