Siehe Vorjahr
Gesellschaft Neues Jahr, neue Vorsätze: Hört das denn niemals auf?
Augsburg Heute wäre noch Zeit, die Jahresziele zu erreichen oder die Bilanz aufzubessern, zumindest aufzuhübschen. Gute Vorsätze für 2016, da war doch was… Für „Minus zehn Kilo“oder „Mindestens 3x die Woche Gymnastik“reicht es nicht mehr. Aber Projekte wie „Mehr Achtsamkeit“„Garage aufräumen“, „Neue Nase machen lassen“und „Rauchen aufhören“könnten noch klappen.
Nicht? Vielleicht liegt es an diesem komischen Begriff, der so unangenehm ist wie Sand im Bett und ein blöder Schlager, der einem nicht mehr aus dem Ohr geht: Vorsätze. Da ist der Sprung zum Aussetzen nicht weit. Vorsätzlich – das klingt auch stark nach Straftat und gemeingefährlichem Tun. Vorsatz und Sieg bei eigenem Aufschlag – wenn’s nur so einfach wäre. Nicht wenige Leute treten deshalb gar nicht mehr an und weichen dem aufreibenden Match gegen sich selbst aus.
Allgegenwärtige Standardformel in diesen Tagen: Ich nehm’ mir vor, keine Vorsätze zu haben… Damit ist man vielleicht Darling auf der Silvesterparty. Aber ab 1. Januar steht man ziemlich blank da in der BRD, der Besserungsrepublik Deutschland. Für alle, die sich diese Blöße nicht geben wollen und es noch nicht aufgegeben haben, zaghaft an sich zu arbeiten und sich die eigene Unzulänglichkeit vorzuknöpfen, kommt vielleicht eine modifizierte Versuchsanordnung infrage. Das drangsalierende Wort Vorsätze streichen. Stattdessen Listen anlegen, über denen steht: Nachjustierungen 2017. Selbstoptimierungs-Offensive 2017. Eckpunktepapier zur Beschlussvorlage Agenda 2017. Zur Absicherung empfiehlt sich ein Nachsatz. PS: Siehe Vorjahr.