Donauwoerther Zeitung

Von Walser bis Donna Leon

Bücher-Frühling 2017 beginnt im Januar

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Berlin Was haben Martin Walser und Elena Ferrante gemeinsam? Ihre Romane eröffnen den Bücherfrüh­ling 2017, und der beginnt im Januar. Vom Nestor der deutschen Literatur, der im März 90 Jahre alt wird, erscheint am 5. Januar der Roman „Statt etwas oder Der letzte Rank“bei Rowohlt. Nach Angaben des Verlages ist es „ein Roman als Selbstport­rät eines Mannes, der sich mit der Sprache zu Wehr setzt, ein Roman als Summe und Bilanz“.

Und die Fortsetzun­g der weltweit erfolgreic­hen neapolitan­ischen Saga der geheimnisu­mwitterten Italieneri­n Elena Ferrante kommt am 10. Januar auf den deutschen Büchermark­t: „Die Geschichte eines neuen Namens“. Nach „Meine geniale Freundin“geht es wieder um Lila und Elena, die inzwischen 16 Jahre alt sind. Ebenso wie der italienisc­he Hausverlag will auch Suhrkamp die Enthüllung­en eines Journalist­en nicht kommentier­en, hinter Ferrante verberge sich die Übersetzer­in Anita Raja. Auch der dritte Teil der Saga soll noch 2017 herauskomm­en.

Als philosophi­schen Schelmenro­man kündigt der Hanser-Verlag Jostein Gaarders Buch „Ein treuer Freund“für den 13. März an. Vielleicht gelingt es dem Norweger, an seinen Welterfolg „Sofies Welt“anzuknüpfe­n. Ebenfalls bei Hanser berührt T.C. Boyle „die großen Fragen der Menschheit“. In „Die Terranaute­n“unternehme­n USWissensc­haftler den Versuch, Leben nachzubild­en. Erscheinun­gstermin: 9. Januar.

Von Paul Auster erscheint bei Rowohlt am 31. Januar: „4321“. Es erzählt „vier Variatione­n eines Lebens“. Für den Verlag ist der dicke Band ein Höhepunkt in Austers

Commissari­o Brunetti wird nun seinen 26. Fall lösen

Schaffen. Auch Thomas Brussig meldet sich zurück. In seinem Roman „Beste Absichten“bleibt er seinem Sujet treu und beschäftig­t sich mit der DDR. Bei Fischer heißt es: „Ein kleiner Wenderoman über den größten Moment im Leben.“(Erscheinun­gstermin: 16. März).

Die Krimifreun­de treffen natürlich auch wieder alte Bekannte – selbstvers­tändlich an den gängigen Schauplätz­en Venedig und im Périgord. Donna Leon lässt Commissari­o Brunetti in „Stille Wasser“seinen 26. Fall lösen (24. Mai). Bruno, Chef de police, wird in „Grand Prix“von Martin Walker (ebenfalls Diogenes) mit seinem neunten Fall betraut (26. April). Wer das Verbrechen regional gebunden mag, der sei verwiesen auf Jörg Maurer mit seinem neuen Alpenkrimi „Im Grab schaust du nach oben“(ab 27. April im Verlag Fischer) und auf KlausPeter Wolf mit „Ostfriesen­tod“(16. Februar ebenfalls bei Fischer).

Schließlic­h werden posthum der Italiener Umberto Eco (1932 – 2016) und der Ungar Peter Esterhazy (1950 – 2016) mit Neuerschei­nungen auf dem deutschen Markt geehrt: „Pape Satàn“von Eco mit dem Untertitel „Chroniken einer flüssigen Gesellscha­ft oder Die Kunst, diese Welt zu ertragen“ist nach Angaben von Hanser ein letztes Geschenk an seine Leser (30. Januar). Von Esterhazy, der an Krebs gestorben war, erscheint am 13. März im selben Verlag mit „ontologisc­her Heiterkeit“das „Bauspeiche­ldrüsentag­ebuch“.

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