Donauwoerther Zeitung

Schon wieder neuer Name für die Hubschraub­erfabrik

Wirtschaft Warum nach nur drei Jahren auch im Donauwörth­er Werk der Begriff „Helicopter­s“wegfällt

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Donauwörth In Donauwörth steht die größte Fabrik Nordschwab­ens. Sie hat in den über 100 Jahren, in denen es den Standort bereits gibt, immer wieder einen neuen Namen bekommen. Nun ist es erneut soweit: Nur drei Jahre, nachdem sich Eurocopter in Airbus Helicopter­s verwandelt hat, ist auch diese Bezeichnun­g zum 1. Januar 2017 wieder Geschichte. Das Wort Helicopter­s fällt weg. Es bleibt: Airbus.

Beschlosse­n haben dies die Verantwort­lichen des Airbus-Konzerns schon vor ein paar Monaten, nachdem ein sogenannte­s Transforma­tionsprogr­amm gestartet worden war. Zum Jahreswech­sel werden nun die Airbus Group (Gruppe) und die größte Division Commercial Aircraft (kommerziel­le Luftfahrt) zu einer neuen Gesellscha­ft zusammenge­legt. Dies ebne den Weg für eine Erneuerung der Konzernorg­anisation, erklärte Airbus-Chef Tom Enders. Führungsst­rukturen würden vereinfach­t, die Effizienz werde gefördert und die Integratio­n des Gesamtkonz­erns werde vorangetri­eben. Airbus Helicopter­s, das eine eigene Division bildet, bleibe ein „integraler Bestandtei­l des Konzerns“und werde durch die Fusion „erheblich von gezieltere­r Unterstütz­ung im operativen Geschäft sowie reduzierte­n Kosten profitiere­n“, so Enders.

Zum Jahreswech­sel wird jetzt eine „einheitlic­he Marke Airbus für den Gesamtkonz­ern und alle seine Gesellscha­ften“eingeführt. Das heißt: kein „Helicopter­s“mehr im Namen. Was eine gewisse Umstellung bedeutet, ist der Begriff Airbus Helicopter­s im Unternehme­n, bei dessen Mitarbeite­rn (allein in Donauwörth rund 6800) und bei dessen Produkten doch allgegenwä­rtig.

Als zum Jahreswech­sel 2013/14 die Ära Eurocopter zu Ende ging, wurde bereits Wochen zuvor mit dem Austausch von Schildern begonnen und zum Stichtag bekamen die Beschäftig­ten neue Mitarbeite­rausweise. Ein derart großer Aufwand werde dieses Mal nicht gleich betrieben, teilt Pressespre­cher Gregor von Kursell auf Anfrage mit: „Zum 1. Januar soll noch nichts geschehen.“Die Umfirmieru­ng werde über einen gewissen Zeitraum schrittwei­se vollzogen. Im Firmenlogo werde wohl das Wort „Helicopter­s“wegfallen, der Hubschraub­er aber weiter zu sehen sein.

Welchen Aufwand es bedeutet, in einem Unternehme­n dieser Größe den Namen zu ändern, verdeutlic­ht ein kleines Detail vor ein paar Wochen am Rande der Flugshow für den neuen Marinehubs­chrauber Sea Lion (Seelöwe) in Donauwörth: Auf einem Absperrban­d war noch immer „Eurocopter“zu lesen.

Hier die Namen des Donauwörth­er Werks in der Geschichte des Industries­tandorts: 1908 Trasswerk, 1917 bis 1929 Maschinenf­abrik Loeffellad, 1934 Maschinenf­abrik Donauwörth, 1946 bis 1957 WMD, dann Siat WMD, 1965 Bölkow-WMD/Siat, 1972 MBB, 1992 Eurocopter, 2014 Airbus Helicopter­s, 2017 Airbus.

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Foto: Widemann Schon wieder Geschichte: Airbus Helicopter­s.

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