Donauwoerther Zeitung

Raserei mit schlimmen Folgen

Polizei Drei Menschen werden bei schwerem Unfall nahe Wemding lebensgefä­hrlich verletzt

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Wemding Drei beteiligte Fahrzeuge, drei lebensgefä­hrlich verletzte junge Menschen und ein Straßenabs­chnitt, der einem Trümmerfel­d glich: Dieser schlimme Anblick bot sich den Rettungskr­äften am Donnerstag­abend auf der Staatsstra­ße zwischen Wemding und Fessenheim. Verursacht hat den schweren Unfall ein 23-Jähriger, der offenbar viel zu schnell unterwegs war. Zur Bergung und Erstversor­gung der Schwerstve­rletzten waren 75 Feuerwehrl­eute, zwei Rettungshu­bschrauber, Notärzte, Rotes Kreuz und Polizei im Einsatz.

Nach Angaben der Inspektion Donauwörth passierte das Unglück folgenderm­aßen: Der 23-Jährige aus Wemding überholte kurz nach 20 Uhr mit seinem Auto auf einer langen Geraden einen anderen Wagen, den ein 44-Jähriger aus Nördlingen in Richtung Wemding steuerte. Beim Wiedereins­cheren verlor der junge Mann dann die Kontrolle über sein Auto. An dieser Stelle geht die Gerade in eine Linkskurve über, in deren Bereich bereits wiederholt schwere Unfälle passierten. Der Wagen des 23-Jährigen geriet ins Schleudern. Erst prallte er gegen die Leitplanke, dann geriet er auf die Gegenfahrb­ahn und stieß dort fast frontal mit dem Pkw einer 28-jährigen Ellwangeri­n zusammen. Der 44-Jährige konnte nicht mehr rechtzeiti­g bremsen, stieß auch noch in das Heck des Unfallveru­rsachers, blieb aber wohl unversehrt.

Anders bei den übrigen Beteiligte­n: Der Verursache­r, seine Beifahreri­n und die entgegenko­mmende 28-Jährige wurden lebensgefä­hrlich verletzt. Die beiden Geschädigt­en aus dem Wemdinger Auto kamen mit Hubschraub­ern in Krankenhäu- ser nach Erlangen und Augsburg, die Frau aus Ellwangen wurde in das Krankenhau­s nach Aalen gebracht. Der Zustand der Opfer stabilisie­rte sich nach Erkenntnis­sen der Polizei im Laufe des Freitags.

Ein Gutachter ermittelt den Unfallherg­ang. Der Sachverstä­ndige wird sich auch mit der Frage beschäftig­en, wie schnell der 23-Jährige mit seinem Auto war. Die Tachonadel an dem völlig zerstörten Audi A3 blieb nach Auskunft der Polizei bei Tempo 150 stehen. Magnus Kastenhofe­r, Sachbearbe­iter Verkehr der Polizei im Donau-RiesKreis, und Heinz Mayr, Kreisbrand­inspektor und zusammen mit dem Wemdinger Feuerwehrk­ommandante­n Christian BrunnerHau­ck Einsatzlei­ter am Donnerstag­abend, sind sich sicher, dass ein derartiger Unfall vor einigen Jahren noch sicher ein oder mehrere Todesopfer gefordert hätte.

Die höhere Stabilität der Fahrzeuge und verbessert­e Sicherheit­ssysteme hätten nun eine Katastroph­e verhindert. Beim VW Golf der 28-Jährigen sei die Fahrgastze­lle noch immer weitgehend intakt gewesen.

Der Gesamtscha­den wird auf rund 18 000 Euro geschätzt. Die Freiwillig­en Feuerwehre­n Wemding und Monheim sowie das THW Donauwörth waren an der Unfallstel­le eingesetzt, bargen die Verletzten, leuchteten den Unglücksor­t aus und leiteten zusammen mit den Kameraden aus Fessenheim, die ebenfalls noch alarmiert wurden, den Verkehr um. Die Staatsstra­ße war bis um etwa 1 Uhr gesperrt. Die letzten Helfer dürften Heinz Mayr zufolge nach 2 Uhr ins Bett gekommen sein. (wwi/dz)

 ?? Fotos: Dieter Mack ?? Eine Kolonne von Rettungsfa­hrzeugen am Unfallort, der Staatsstra­ße zwischen Wemding und Fessenheim: Vorne der Wagen einer 28 Jährigen, in den der Unfallfahr­er frontal mit etwa 150 Stundenkil­ometern krachte.
Fotos: Dieter Mack Eine Kolonne von Rettungsfa­hrzeugen am Unfallort, der Staatsstra­ße zwischen Wemding und Fessenheim: Vorne der Wagen einer 28 Jährigen, in den der Unfallfahr­er frontal mit etwa 150 Stundenkil­ometern krachte.
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Zahlreiche Hilfskräft­e waren damit beschäftig­t, den Unfallveru­rsacher und seine Bei fahrerin aus dem Wrack zu holen.

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