Gute Vorsätze?!
Ich höre mit dem Rauchen auf, gehe mehr zu Fuß, fahre mehr Rad, treibe mehr Sport, ernähre mich gesund. „Spielzeiten“werden wir in der Familie einführen, damit Papa auch mal Termine zu Hauses hat und die Geschwister nicht immer nur allein auf ihre Handys schauen. Lang ist die Liste der guten Vorsätze fürs neue Jahr.
Mindestens genauso lang ist die Liste der unerfüllten Vorsätze, wenn ich die vergangenen Jahre mitberücksichtige. Da kommt schon mal die Frage in mir auf: Was kriegst du eigentlich hin? Andererseits gibt es sie, meine guten und ehrlich gemeinten Vorsätze. Und die zeigen ja, dass ich mich mit meinem Leben kritisch auseinandersetze, dass ich will, dass etwas besser wird.
Aber da ist noch etwas: Es gibt in mir eine Sehnsucht nach Sinn, nach Geborgenheit, nach Neuwerden. Anders gesagt: In mir wohnt eine Sehnsucht nach Gott und seiner Vergebung. Martin Luther haben wir die Einsicht zu verdanken, dass Gott nicht in erster Linie ein strafender Gott ist, sondern einer, der uns vergibt, immer wieder aufs Neue. Darum muss ich nicht darüber verzweifeln, dass ich alle Jahre wieder versage. Denn mein Versagen ist menschlich.
Wenn ich mir nun zu Beginn des neuen Jahres wieder Vorsätze vornehme, habe ich dabei auch die neue Jahreslosung im Blick. Gott spricht: „Ich will euch ein neues Herz und einen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.“(Ez 36,26) So ein neues Herz im neuen Jahr wäre sicher nicht schlecht, denke ich. Denn manches Herz erlebe ich so hart und kalt, dass ich darüber erschrecke.
Gottes in steinerne Tafeln gehauene zehn Gebote geben eigentlich schon genug Stoff guter Vorsätze für ein ganzes Leben. Doch dann kam sein Sohn Jesus Christus. Und der zeigte uns, wie wir mit Barmherzigkeit und Nächstenliebe gegenüber uns selbst und unseren Mitmenschen leben können.
Ob mit oder ohne gute Vorsätze: Ihnen ein gesegnetes neues Jahr 2017!