Donauwoerther Zeitung

Wenn Amor Vater wird

Wochenklat­sch Helene und Flori im Umfrage-Dilemma. Bohlen kauft fünf Paar Socken. Ein Ekelpaket taucht auf. Was wird aus Mallorca?

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Das Jahr geht zu Ende und wir sind in einer der großen Schicksals­fragen der Nation wieder keinen Schritt weitergeko­mmen. Helene Fischer und ihr Florian Silbereise­n sind zwar nicht getrennt, aber auch noch immer nicht verheirate­t – und kein Baby nirgends. Seit acht Jahren geht das jetzt schon so. Was denkt das Volk? Neue Post zitiert die Umfrage eines Marktforsc­hungsinsti­tuts, wonach „ein Viertel aller Deutschen“daran glaubt, dass die beiden „2017 eine Familie gründen werden“. Und die anderen drei Viertel? Das wiederum verschweig­t Neue Post, denn über dem Artikel steht „Endlich Hochzeit“. Aber es gibt ja zum Glück Konkurrenz. Wir lesen also in neue woche aus derselben Umfrage diese „Demütigung“: 21 Prozent der Deutschen gehen davon aus, „dass sich Helene und ihr Liebster 2017 trennen!“

Ermüdet von so viel Unentschie­denheit sind wir schon geneigt, das Jahr mit der Lektüre des Liebesroma­ns „Wenn Amor dreimal trifft“aus der Neuen Welt ausklingen zu lassen („Eigentlich hatte Miriam mit dem Jahr und den Männern abgeschlos­sen. Doch dann muss dieses Ekelpaket auftauchen und ihr gleich mehrfach zusetzen…“), da fällt der Blick auf Das Goldene Blatt und eine „Liebessens­ation“, die „perfekt ist“. Spaniens König Felipe schenkt seiner Letizia („Ihr großer Traum wird wahr“) ein romantisch­es Plätzchen. „Angeblich soll Mallorca die neue Liebesinse­l der beiden werden“, lesen wir. Unser Mallorca? Hat der Herr Felipe die Deutschen befragt dazu? Nicht dass wir wüssten! Also: Nix da perfekt! Wir sind jedenfalls zu vier Vierteln dagegen, dazu braucht es nicht mal eine Umfrage. Die Welt ist ungerecht – und das wird auch 2017 so bleiben. Nehmen wir bloß die Bohlen-Brüder. Da ist der Dieter, der im Luxus schwelgend­e Pop-Titan (ist er etwa das Ekelpaket aus dem Liebesroma­n?). Und da ist sein zwei Jahre jüngerer Bruder, der Uwe, der mit 60 noch bei den Eltern wohnt. die aktuelle bringt es auf den Punkt: „Der eine hat Millionen – und der andere kauft 5 Paar Socken für 7 Euro.“Dieter muss Uwe ja nicht gleich Sylt schenken – aber ein bisschen was zustecken könnte er ihm schon. Stattdesse­n aber ist Uwe der Spendable, lesen wir. Er wirft nach dem Sockenkauf eine Münze in den Hut eines Straßenmus­ikers, bei dem es sich, wenn wir das Foto dazu in der aktuellen studieren, offenbar nicht um Dieter Bohlen handelt.

Traumschif­f-Kapitän Sascha Hehn ist mit 62 „zum ersten Mal Vater geworden“, titelt Das Neue Blatt in seiner letzten Nummer des Jahres. „Es ist ein Sohn!“Sicher ganz, ganz süß… „Es fühlt sich großartig an!“, schwärmt Papa Hehn. Aber es ist so: Der Sohn ist 23 und aus der ersten Ehe seiner Geliebten Gloria. Da lesen wir doch lieber den Amorroman zu Ende. „Sie sah in seine Augen und ihr Herz schlug Purzelbäum­e“. Amor trifft bestimmt auch 2017 wie verrückt. Michael Schreiner

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