Oberstdorf ist bereit
Tour de Ski Ab Dienstag geht im Allgäu die Weltelite der Langläufer ins Rennen. Beim Auftakt in der Schweiz gab es nach deutschen Sprint-Erfolgen Rückschläge
Val Müstair Dem besten deutschen Mannschaftsergebnis am Silvestertag folgte zu Neujahr ein Rückschlag. Bei der Tour de Ski der Langläufer haben sich im ersten Wettkampf des Jahres die Hoffnungen auf vordere Platzierungen nicht erfüllt. Zwar war Platz 24 von Tim Tscharnke von Rang 65 kommend im Massenstart-Wettbewerb aller Ehren wert, doch die im Plan stehende Top-15-Platzierung kam bei den Männern ebenso nicht zustande wie bei den Frauen ein Ergebnis unter den besten Zehn. Nicole Fessel als Zwölfte und Katharina Hennig als 15. schafften es nicht nach vorn.
Frauen-Trainer Torstein Drivenes suchte vergeblich nach Gründen für das unbefriedigende Ergebnis. „Das ist schon bitter“, meinte er. Natürlich sei Fessels 35. Startposition überaus schlecht gewesen. „Auf fünf Kilometer kannst du da nicht viel ausrichten, du bist ja ständig eingekeilt“, sagte der Norweger. Warum aber Sandra Ringwald nach Platz acht im Sprint bis auf Platz 38 durchgereicht wurde, erschloss sich ihm nicht. An der Spitze läuft alles auf einen Zweikampf zwischen den Norwegerinnen Ingvild Flugstad Östberg und Heidi Weng hinaus. Daran änderte auch der Sprint-Sieg von Stina Nilsson aus Schweden nichts. Östberg dominierte über fünf Kilometer am Neujahrstag vor Weng. Damit übernahm sie die Gesamtführung. Bei den Männern wird die Tour vom Russen Sergej Ustjugow bestimmt. Der 24-Jährige sicherte sich nach dem Sprint-Sieg auch den Erfolg über 10-Kilometer klassisch. Im Interview widmete er die Siege seinen suspendierten Kollegen Alexander Legkow und Jewgeni Below.
Oberstdorf laufen die Vorbereitungen auf die nächsten beiden Tour-de-Ski-Wettbewerbe ab Dienstag auf Hochtouren. Gestern nutzten noch zahlreiche Touristen die Loipen im Langlaufstadion Ried, ab heute sind sie für die weltbesten Athletinnen und Athleten gesperrt. In ansonsten grüner Natur zieht sich ein gut 40 Zentimeter hohes weißes Band zum berühmt-berüchtigten Burgstall hoch.
Wegen der sogenannten Inversionslage, bei der die Luft in höheren Lagen wärmer ist als die im Tal, konnte allerdings der obere Bereich des Burgstalls nicht wettkampftauglich beschneit werden. Die Strecken für den Weltcup mussten geringfügig angepasst werden, beim Verfolgungsrennen am Mittwoch kommen die Athleten aufgrund der kürzeren Runde von 2,5 Kilometer jetzt sogar öfter durchs Stadion. „Die SchneeIn auflage ist ausreichend, die Loipen in einem sehr guten Zustand“, reckte Rennleiter Georg Zipfel gestern den Daumen nach oben.
Zeitplan Oberstdorf Dienstag, 3. Januar, 12.15 Uhr Skiathlon Frauen (erst 5 km klassisch, dann 5 km freie Technik), 15.15 Uhr Skiathlon Männer (10/10). Mittwoch, 4. Januar, 11.30 Uhr Verfolgung Frauen (10 km freie Technik), 12.45 Uhr Verfolgung Männer (15 km freie Technik)