Ernährung als Schulfach
Unterricht Viele Menschen in Deutschland sind dafür, dass Schüler mehr über gesundes Essen lernen. Es gibt aber auch Kritiker
Einmal pro Woche kommt die Lehrerin oder der Lehrer in die Klasse mit einem großen Korb. Darin liegen Gemüse, Obst, Nudeln und andere Zutaten. Und dann wird gekocht! Alle zusammen schnippeln, rühren und probieren. Wenn das Essen fertig ist, wird gefuttert. So könnte eine Stunde im Schulfach Ernährung aussehen. Ein eigenes Fach dafür gibt es in Deutschland aber nicht.
Ein Minister könnte sich das gut vorstellen
Nun ging es in einem Bericht der deutschen Regierung um das Thema. Darin hieß es: Eine große Mehrheit in Deutschland sei dafür, dass Kinder in der Schule mehr über gesunde Ernährung lernen sollten. Der Minister für Ernährung könnte sich ein richtiges Schulfach dafür vorstellen. In so einem Fach könnten die Kinder etwas über Essen lernen.
Natürlich würden die Schüler im Unterricht nicht nur gemeinsam kochen. Sie müssten auch Dinge über Lebensmittel lernen. Zum Beispiel, woraus Nudeln bestehen und woher bestimmte Zutaten im Essen kommen.
Viele Fachleute und Politiker sind jedoch dagegen, Ernährung als eigenes Schulfach einzuführen. Sie sagen, die Themen rund um Lebensmittel kämen ohnehin in anderen Fächern vor, etwa in Biologie und Sachkunde.
Kaltes zubereiten geht jetzt schon
Professorin Christel Rademacher kennt sich sehr gut mit Ernährung aus. Sie kann sich ein eigenes Fach vorstellen. Darin würde es unter anderem um Ernährung und Gesundheit gehen. Dass Kinder und Lehrer künftig zusammen in der Schule kochen, glaubt Christel Rademacher aber nicht. Dafür brauche man Platz, Geräte und vieles mehr. „Ein gemeinsames Frühstück oder ein kaltes Mittagessen, das geht“, sagt sie. Sehr beliebt: gemeinsam Obstsalat machen. Der schmeckt, ist gesund – und man kann viel lernen.