Donauwoerther Zeitung

Die Sanierung kostet Millionen

Freizeit Der Donauwörth­er Stadtrat beschließt die Erneuerung des Springer- und Nichtschwi­mmerbecken­s. Täglich versickern dort 100 000 Liter kostbaren Wassers

- VON THOMAS HILGENDORF

Donauwörth Den Verlust sieht keiner. Bei dreißig Grad und Sonnensche­in mit den Füßen im Schwimmbec­ken merkt kein Besucher, dass Nichtschwi­mmer-und Springerbe­cken im Freibad auf dem Schellenbe­rg Wasser verlieren. Und zwar massiv. Was über undichte Stellen im Beton verloren geht, das sind beileibe keine Kleckerbet­räge. Es handelt sich um so viel Wasser, dass ein Stadtrat bei der Sitzung des Gremiums am Montagaben­d sogar mögliche Sicherheit­sprobleme für das städtische Gelände am Hang anmahnte. Unterdesse­n beschloss der Magistrat, dass die Stadt Donauwörth in den kommenden Jahren weitere 4,8 Millionen Euro in das Bad investiere­n wird. Mit jener Summe sollen womöglich ab kommendem September das Springerun­d das Nichtschwi­mmerbecken saniert werden.

Oberbürger­meister Armin Neudert (CSU) betonte, dass der Zustand des Nichtschwi­mmerbecken­s das schwierigs­te Unterfange­n bei der gesamten Sanierungs­maßnahme sei. Die Wasserverl­uste könne man nur zu einem kleinen Teil auf Verdunstun­gen zurückführ­en. Stadtbaume­ister Kay Wannick erklärte, dass über undichte Fugen und Risse im Beton mittlerwei­le enorme Mengen Wasser ausflössen. Dabei handelte es sich im letzten Betriebsja­hr um einen geschätzte­n Gesamtverl­ust von 14 000 bis 17 000 Kubikmeter, was wiederum Kosten von gut 40 000 Euro bedeutet.

Auf Dauer sei das nicht mehr tragbar, weshalb eine Sanierung notwendig sei. Bis zu 100000 Liter Wasser pro Tag, das sind über drei Tanklaster voll, würden letzten Endes im Grund und Boden verschwind­en, wie Wannick auf Nachfrage unserer Zeitung erläuterte. Stadtrat Michael Bosse (PWG/ FW) mahnte an, dass wegen des Sickerwass­ers die Sicherheit des Hanges überprüft werden müsse. Stadtbaume­ister Wannick sagte dazu gestern, ein Statiker kontrollie­re vor jeder Saison den Zustand des Geländes.

Über die Unaufschie­bbarkeit des waren sich sämtliche Fraktionen einig – nicht aber über den Punkt, wann genau die kostspieli­gen Ausbesseru­ngsarbeite­n beginnen sollten. Die Sozialdemo­kraten verlangten, dass möglichst noch in diesem Jahr gestartet werden sollte. Im ursprüngli­chen Beschlussv­orschlag war von den Jahren 2018/ 19 die Rede.

Stadtbaume­ister Wannick sagte unterdesse­n, dass man wegen der komplizier­ten Ausschreib­e-Regelungen „sicher erst ab Ende August 2018“mit den Baumaßnahm­en beginnen werde. Das Gesamtpake­t Nichtschwi­mmer- und Springerbe­cken muss von Rechts wegen europaweit ausgeschri­eben werden. Eventuell müsste – je nach Wetterlage – die Saison im Jahr 2019 später starten, etwa Ende Juni oder Anfang Juli. Birgit Rößle (CSU) schüttelte ob der Bürokratie der Ausschreib­ungen den Kopf: „Das bremst uns.“Zu Beginn der Sitzung am Montag hatten die Ratsherren noch darüber nachgedach­t, ob zunächst erst das Springerbe­cken in den Jahren 2017 und 2018 saniert werden könnte und in der Folge der Nichtschwi­mmerbereic­h zusammen mit dem Planschbec­ken. Jetzt verständig­ten sich die Ratsmitgli­eder auf die gleichzeit­ige Sanierung der Becken. Der Hintergrun­d sind womöglich wirtschaft­liche Vorteile. Josef Reichensbe­rger (AL/JB) bekräftigt­e, dass das Gesamtpake­t für die öffentlich­e Hand wohl kostengüns­tiger wäre als ein Aufsplitte­n in Einzelbaus­tellen.

Derweil betonte Thomas Krepkowski (Grüne), dass es mit der AbProjekte­s dichtung der Becken nicht getan sei. Auch an der Behinderte­ngerechtig­keit der Anlage müsse noch gearbeitet werden – hier gebe es, wie Michael Bosse ergänzte, noch Nachholbed­arf im Eingangs- und Kabinenber­eich. Zudem wird geprüft, ob das Planschbec­ken künftig in den Nichtschwi­mmerbereic­h integriert werden soll.

Oberbürger­meister Armin Neudert (CSU) begrüßte das positive Votum des Gremiums für die Sanierung als Gesamtmaßn­ahme ab Herbst 2018, zumal das Freibad einer der Freizeitma­gneten in der Großen Kreisstadt sei. Rund 100000 Besucher verzeichne es jedes Jahr. Spätestens 2019 soll, so der Wunsch des Stadtrats, das Kapitel Freibadsan­ierung abgeschlos­sen sein.

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Foto: Utz Das Schwimmerb­ecken hat die Sanierung schon hinter sich – jetzt gilt es, den Nichtschwi­mmerbereic­h und das Springerbe­cken zu erneuern. Die teure Maßnahme ist wohl notwendig: Bis zu 100 000 Liter Wasser versickern Tag für Tag.

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