Kohlschreiber enttäuscht in Frankfurt
Davis Cup Nach der Niederlage des Augsburgers gibt der Sieg von Zverev aber wieder Hoffnung
Frankfurt Mit einer bemerkenswert souveränen Vorstellung hat Alexander Zverev die Hoffnungen des deutschen Davis-Cup-Teams auf den Einzug ins Viertelfinale am Leben gehalten. Die deutsche Nummer eins gewann am Freitag in Frankfurt am Main gegen den Belgier Arthur de Greef deutlich mit 6:3, 6:3, 6:4 und glich das Erstrunden-Duell mit seinem Premierensieg im Mannschaftswettbewerb zum 1:1 aus. Zuvor hatte Routinier Philipp Kohlschreiber aus Augsburg überraschend gegen Steve Darcis mit 4:6, 6:3, 6:2, 6:7 (2:7), 6:7 (5:7) verloren und den Druck auf Zverev damit gewaltig erhöht.
Doch der Senkrechtstarter der vergangenen Saison ließ sich von der unerwarteten Ausgangslage nicht aus der Ruhe bringen. Unterstützt von seinem Bruder Mischa und seiner Mutter Irena in der Teambox zeigte der 19-Jährige eine souveräne Vorstellung. Nach 27 Minuten entschied er den ersten Satz für sich. Im zweiten Durchgang überstand er die wenigen kritischen Phasen dank seines gewaltigen Aufschlages und sicherte sich diesen Abschnitt ebenfalls mit 6:3. Nach einem schnellen Break im dritten Satz war der Weg zum Ausgleich endgültig frei. Nach lediglich 1:43 Stunden verwandelte Zverev seinen ersten Matchball.
Der große Hoffnungsträger im deutschen Herren-Tennis ist nun auch eine ernsthafte Option für einen Einsatz im Doppel an diesem Samstag (13 Uhr/hr-Fernsehen). Der deutsche Teamchef Michael Kohlmann hat dafür bislang Mischa Zverev und Jan-Lennard Struff vorgesehen. Allerdings plagt sich Struff mit einem Magen-Darm-Infekt herum. Kohlmann kann am Samstag bis kurz vor der Partie entscheiden, wen er für das Doppel nominiert. Vieles spricht für Alexander und Mischa Zverev, womit erstmals in der deutschen Davis-Cup-Historie zwei Brüder gemeinsam auf dem Platz stehen würden.
Kohlschreiber hatte zum Auftakt eine enttäuschende Leistung gezeigt und den fest eingeplanten ersten Punkt leichtfertig vergeben. Nach einer wechselvollen Partie musste sich der 33 Jahre alte Augsburger nach 3:53 Stunden geschlagen geben. „Es tut immer weh, ein Match nach vier Stunden zu verlieren“, sagte Kohlschreiber enttäuscht. „Irgendwie habe ich es in den entscheidenden Situationen nicht zu Ende gespielt. Ich lag meist vorne, habe mehr Punkte gemacht, es aber nicht zu Ende gebracht.“