Ortsdurchfahrt: Start noch heuer
Verkehr Nach jahrelangen vergeblichen Bemühungen gibt es für die marode Verbindung durch Wemding eine Lösung
Wemding Jahrelang bemühten sich die Verantwortlichen der Stadt Wemding bei den höheren Stellen vergeblich darum, dass die zum großen Teil marode Ortsdurchfahrt in Ost-West-Richtung repariert wird. Nachdem Bürgermeister Martin Drexler seinen Unmut über diesen Zustand in unserer Zeitung kundgetan hatte, kam Bewegung in die Sache. Der Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler schaltete sich ein und brachte eine mögliche Lösung ins Spiel. Die ist jetzt gefunden.
Der rund 900 Meter lange Abschnitt zwischen der Monheimer Straße (Einmündung Wolferstädter Straße) und dem westlichen Stadtrand wird nicht – wie von den Behörden bislang beabsichtigt – in einem Zug, sondern über mehrere Jahre verteilt in Abschnitten saniert. Start: noch heuer. Drexler zeigt sich höchst zufrieden: „Ich glaube, dass wir nun ein gutes Ergebnis haben.“
Die Ortsdurchfahrt liegt dem Bürgermeister schon seit vier bis fünf Jahren im Magen. Risse im Asphalt, Absenkungen und bis zu sechs Zentimeter tiefe Spurrinnen stellen aus Sicht des Kommunalpolitikers eine Gefahr für die Verkehrsteilnehmer dar. Zudem beschweren sich Anwohner über den zusätzlichen Lärm, der durch die Unzulänglichkeiten der Fahrbahn verursacht werde. Das Staatliche Bauamt, das für die Wemdinger Ortsdurchfahrt zuständig ist – es handelt sich um die Staatsstraße 2214 –, konnte den Wunsch nach einer Sanierung wegen der fehlenden Mittel nicht erfüllen. Andere Verbindungen wären dringender, zudem sei erst einmal eine flächendeckende Bestandsaufnahme nötig.
Der Abgeordnete Fackler zeigte auf die Proteste aus Wemding hin einen Weg auf: Das nötige Geld könnte aus einem eigenen Topf für „kleine und mittelgroße“Maßnahmen genommen werden. Allerdings müsste dies von politischer Seite abgesegnet werden, sprich: Staatssekretär Gerhard Eck müsste sein Einverständnis geben. Nun reisten eine Delegation aus Wemding (mit Drexler und seinen beiden Stellvertretern Johann Roßkopf und Gottfried Hänsel) sowie Vertreter des Staatlichen Bauamts Augsburg nach München, um im Beisein von Wolfgang Fackler dem Staatssekretär das Anliegen vorzutragen. Ergebnis: Gerhard Eck gab grünes Licht.
Das Konzept sieht so aus: Schon heuer soll der erste Abschnitt saniert werden. Es handelt sich dabei um den Bereich der Kreuzung am östlichen Rand der Altstadt (Monheimer Straße/Johannisgraben/Kapuzinergraben). 2018 soll der östliche Teil der Bahnhofstraße (zwischen Harburger Straße und Gustav-RauStraße) folgen, 2019 der westliche Abschnitt der Bahnhofstraße bis zum Ortsrand (Abzweigung nach Amerbach). Auf den drei Teilstücken wird der Asphalt erneuert. Geschätzte Kosten: eine Million Euro.
Der vierte und fünfte Bauabschnitt bedarf Fackler und Drexler zufolge einer wesentlich aufwendigeren Planung und dürfte erst 2021/22 anstehen: der Kapuzinergraben. Dort ist nicht nur die Straße neu zu asphaltieren, sondern auch die parallel dazu verlaufende Mauer am äußeren Rand des historischen Stadtgrabens. Das einige Jahrhunderte alte Bauwerk gehört der Stadt, dient aber auch als Stützmauer für die Straße. Eine Untersuchung ergab, dass die Mauer teilweise verstärkt werden sollte. Der Staat werde hier einen Großteil der Kosten übernehmen, kündigte Fackler an.
„Absoluten Handlungsbedarf“an der Ortsdurchfahrt sieht Zweiter Bürgermeister Hänsel. Die Straße sei auch durch den Umleitungsverkehr der vergangenen Jahre geschädigt worden. Die Verbindung Monheim – Nördlingen habe enorm an Bedeutung gewonnen, merkt Johann Roßkopf an.