Den Kleinkindern zeigen, dass Essen etwas Schönes ist
Serie Was bei der Ernährung von Zwei- und Dreijährigen wichtig ist
Gesunde und richtige Ernährung ist ein wichtiges Thema, das viele täglich beschäftigt. Vor allem bei Kindern möchte man auf eine ausgewogene Ernährung achten und ihnen dabei nichts verwehren müssen. In unserer DZ-Serie „Mampf“erklären Experten des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Nördlingen, wie das bei den kleinen Schleckermäulern bis drei Jahren gelingen kann. Donauwörth Wenn aus dem Baby ein Kleinkind wird, dann ändert sich viel – auch in der Ernährung. Der Nachwuchs nimmt mehr am Geschehen und den Mahlzeiten am Familientisch teil. Statt Milch und Brei gibt es im zweiten und dritten Lebensjahr immer häufiger festere Nahrung. Diplom-Ökotrophologin Ulrike Pischke aus Huisheim erklärt, dass der Essensplan von Kleinkindern in der Regel auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten umgestellt wird.
Doch wie groß sollten die jeweiligen Portionen sein? Welche Lebensmittel sollten auf den Tisch kommen und wie zubereitet werden? Diese und viele weitere Fragen beantwortet Ulrike Pischke Eltern von Säuglingen und Kleinkindern in ihrem Vortrag „Aus dem Baby wird ein Kleinkind – Gesund und abwechslungsreich ernährt im zweiten und dritten Lebensjahr“.
Die Diplom-Ökotrophologin verrät, dass für die verschiedenen Mahlzeiten Essbares aus allen Lebensmittelgruppen ausgewählt wird: „Kalorienarme beziehungsweise -freie Getränke und pflanzliche Produkte sollten reichlich zur Ernährung der Kleinen beitragen. Tierische Erzeugnisse wie Fleisch, Fisch oder Milchprodukte verwendet man besser mäßig, und wirklich sparsam sollte man bei fett- und zuckerreichen Lebensmitteln sein.“
Wichtig sei es auch, die Kleinkinder regelmäßig mit Getränken zu versorgen. Kinder trinken ohnehin oftmals viel zu wenig. Deshalb rät die Expertin: „Es sollte auf jeden Fall zu jeder Mahlzeit etwas zu trinken geben und auch zwischendurch – am besten natürlich Wasser oder dieses höchstens ab und zu mit einem Schuss Saft verdünnt.“
Essen könne auch für Kleinkinder schon ein Genuss und Erlebnis sein, vor allem, wenn sie es mit allen Sinnen erfahren dürfen. Es gehe darum, den Kleinen zu zeigen, dass Essen etwas Schönes ist, für das man sich Zeit nehmen sollte und das in Gemeinschaft sogar Spaß machen kann. „Wichtig ist es, die Kinder schon frühzeitig mit entscheiden zu lassen, wie viel sie essen wollen“, so Ulrike Pischke: „Zwischen den einzelnen Mahlzeiten sind Essenspausen wichtig, damit die Kleinkinder auch das Hungergefühl spüren können.“Für zwischendurch sei es außerdem viel sinnvoller, den Kindern kalorienarme beziehungsweise -freie Getränke zu trinken anzubieten, anstatt sie mit Snacks zu vertrösten.
Auch wenn bei einigen Lebensmitteln die Gefahr bestehe, dass Kleinkinder diese einatmen oder sich verschlucken können, da sie wegen des noch eingeschränkten Kauvermögens im Mund diese Lebensmittel nicht zerkleinern können, sollte man ihnen trotzdem ermöglichen, Essen als ein Erlebnis zu erfahren. Zu beachten sei jedoch: Auf dem Speiseplan für Kinder im zweiten und dritten Lebensjahr haben kleine, runde Lebensmittel wie Nüsse, kleine Beeren, ganze Trauben, Bonbons oder Kaugummi nichts verloren. Auch zu große Stücke oder zu viel auf einmal könnte dazu führen, dass das Kind sich verschluckt. Um die Kleinkinder vor Lebensmittelinfektionen zu schützen, sind Pischke zufolge rohe tierische Lebensmittel, zum Beispiel Brät, Rohwurst, Hackfleisch, Rohmilch und rohe Eier, tabu. Im Allgemeinen sei die Hygiene in der Küche sehr wichtig. Speisen mit Eiern, Sprossen und Tiefkühlobst sollten für Kleinkinder immer ausreichend erhitzt worden sein.
Ulrike Pischke baut in ihrem Vortrag zahlreiches Anschauungsmaterial ein, um eine Verbindung aus Theorie und Praxis zu schaffen.
Termine Der Vortrag mit Diskussion mit Diplom Ökotrophologin Ulrike Pischke findet am Mittwoch, 15. März, im Mehrgenerationenhaus Donauwörth im Haus der Begegnung und am Mittwoch, 10. Mai, im Ernaehrungshaus – Ernäh rungsberatung & therapie in Huisheim, jeweils von 19.30 bis 21 Uhr statt. Weitere Informationen zu kostenlosen Kursen zum Thema Ernährung und Be wegung von Kindern bis drei Jahre gibt es unter www.aelf nd.bayern.de/ernaeh rung, bei Inge Amslinger unter Telefon 09081/210649 oder per E Mail an poststelle@aelf nd.bayern.de.