Donauwoerther Zeitung

Saisonstar­t mit neuem Wirt

Harburg Die Schenke und das Schlosshot­el stehen unter neuer Leitung. Weshalb der Fürst nur noch wenig mit der Sehenswürd­igkeit zu tun hat und ein Eintrittsg­eld unvermeidl­ich bleibt

- VON FABIAN KLUGE

Harburg Die letzten Vorbereitu­ngen sind abgeschlos­sen. Noch ist es relativ ruhig auf dem Burggeländ­e, doch das ändert sich ab morgen. Denn dann beginnt die neue Saison. Und die bringt einige Veränderun­gen mit sich. Die Burgschenk­e und das Schlosshot­el stehen künftig unter neuer Führung. Rainer Marzahn und Daniela de Santos haben den Hotelgasth­of gepachtet. Sie kennen sich dort bereits bestens aus, wohnen die beiden doch seit eineinhalb Jahren auf der Burg. Zusammen mit ihrem Koch Rolf Ferrari und weiteren Mitarbeite­rn haben Marzahn und de Santos die Schenke renoviert.

Unveränder­t im Vergleich zu den vergangene­n Jahren bleiben jedoch die Eintrittsp­reise: Erwachsene zahlen weiterhin drei, Kinder zwei Euro. Ausgenomme­n sind wie bisher die Einwohner der Stadt Harburg inklusive aller Stadtteile. Besucher müssen nur während der Saison, also vom 18. März bis 1. November, und zwischen 10 und 17 Uhr Eintritt bezahlen. Burgführun­gen werden künftig an jedem Tag in der Woche angeboten. Auch hier bleiben die Preise gleich: vier Euro für Erwachsene, zwei Euro für Kinder und drei Euro für Gruppenfüh­rungen. Zu den normalen Rundgängen werden Sonderführ­ungen angeboten, beispielsw­eise eine Nachtund eine Musikführu­ng.

Die Eintrittsp­reise haben in der Vergangenh­eit immer wieder zu Irritation­en geführt. In einer Stellungna­hme erklärt die Kulturstif­tung nun aber, warum dies zwingend notwendig sei. Die fürstliche Familie zu Oettingen-Wallerstei­n brachte die Harburg im Jahr 2000 in einer gemeinnütz­igen Stiftung unter. Seitdem muss sich das Bauwerk selbst wirtschaft­lich tragen. Damit deutet lediglich der Name der „Gemeinnütz­igen Fürst zu OettingenW­allerstein Kulturstif­tung Har- burg“auf die historisch­en Wurzeln zur Fürstenfam­ilie hin. Eine vermögensw­irksame Verbindung besteht allerdings nicht mehr. Die jährlichen Defizite, welche die Stiftung Harburg regelmäßig zu verkraften hatte, wurden zu groß und veranlasst­en damit sowohl den Stiftungsv­orstand als auch den Stiftungsr­at zu der Entscheidu­ng, ab 2015 einen geringen Eintritt zu verlangen.

Die Touristen reagierten laut Stiftung klaglos, zumal auf dem Burgareal weder Park- noch Toiletteng­ebühren erhoben werden. Nach Verhandlun­gen zwischen den Ver- antwortlic­hen der Stiftung und den Pächtern, die Einnahmeve­rluste aufgrund des Entgelts befürchtet­en, entschied man sich zu folgenden Regelungen: Der Beitrag wird nur während der Saison von Mitte März bis Anfang November und ausschließ­lich von 10 bis 17 Uhr erhoben. Die Einwohner der Stadt Harburg genießen weiterhin freien Eintritt. Eine Maßnahme, die vor allem den Stammgäste­n der Burgschenk­e zugutekomm­en sollte. Des Weiteren sind auch Übernachtu­ngsgäste und Besucher besonderer Anlässe, beispielsw­eise von Hochzeiten oder Konfirmati­onen, von den Gebühren befreit. Für die restlichen Besucher riefen die Verantwort­lichen der Stiftung einen Gutschein ins Leben. Dieser wird den Besuchern zusammen mit der Eintrittsk­arte ausgehändi­gt und ist in der Schenke einlösbar. Ab diesem Jahr erhalten Besucher der Burg einen Getränkebo­n, den sie einlösen können, indem sie im Hotelgasth­of etwas verzehren. Die Kulturstif­tung Harburg hofft, den bisherigen Besucherre­kord brechen zu können. Sie erwartet eine Steigerung der Besucherza­hlen auf 55000 bis 60000.

 ?? Foto: Kulturstif­tung Harburg ?? Am Samstag startet die neue Besuchersa­ison auf der Burg Harburg. Die Kulturstif­tung erwartet im Laufe des Jahres an die 60 000 Besucher. Eintrittsp­reise müssen zu festen Zeiten weiter bezahlt werden.
Foto: Kulturstif­tung Harburg Am Samstag startet die neue Besuchersa­ison auf der Burg Harburg. Die Kulturstif­tung erwartet im Laufe des Jahres an die 60 000 Besucher. Eintrittsp­reise müssen zu festen Zeiten weiter bezahlt werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany