Saisonstart mit neuem Wirt
Harburg Die Schenke und das Schlosshotel stehen unter neuer Leitung. Weshalb der Fürst nur noch wenig mit der Sehenswürdigkeit zu tun hat und ein Eintrittsgeld unvermeidlich bleibt
Harburg Die letzten Vorbereitungen sind abgeschlossen. Noch ist es relativ ruhig auf dem Burggelände, doch das ändert sich ab morgen. Denn dann beginnt die neue Saison. Und die bringt einige Veränderungen mit sich. Die Burgschenke und das Schlosshotel stehen künftig unter neuer Führung. Rainer Marzahn und Daniela de Santos haben den Hotelgasthof gepachtet. Sie kennen sich dort bereits bestens aus, wohnen die beiden doch seit eineinhalb Jahren auf der Burg. Zusammen mit ihrem Koch Rolf Ferrari und weiteren Mitarbeitern haben Marzahn und de Santos die Schenke renoviert.
Unverändert im Vergleich zu den vergangenen Jahren bleiben jedoch die Eintrittspreise: Erwachsene zahlen weiterhin drei, Kinder zwei Euro. Ausgenommen sind wie bisher die Einwohner der Stadt Harburg inklusive aller Stadtteile. Besucher müssen nur während der Saison, also vom 18. März bis 1. November, und zwischen 10 und 17 Uhr Eintritt bezahlen. Burgführungen werden künftig an jedem Tag in der Woche angeboten. Auch hier bleiben die Preise gleich: vier Euro für Erwachsene, zwei Euro für Kinder und drei Euro für Gruppenführungen. Zu den normalen Rundgängen werden Sonderführungen angeboten, beispielsweise eine Nachtund eine Musikführung.
Die Eintrittspreise haben in der Vergangenheit immer wieder zu Irritationen geführt. In einer Stellungnahme erklärt die Kulturstiftung nun aber, warum dies zwingend notwendig sei. Die fürstliche Familie zu Oettingen-Wallerstein brachte die Harburg im Jahr 2000 in einer gemeinnützigen Stiftung unter. Seitdem muss sich das Bauwerk selbst wirtschaftlich tragen. Damit deutet lediglich der Name der „Gemeinnützigen Fürst zu OettingenWallerstein Kulturstiftung Har- burg“auf die historischen Wurzeln zur Fürstenfamilie hin. Eine vermögenswirksame Verbindung besteht allerdings nicht mehr. Die jährlichen Defizite, welche die Stiftung Harburg regelmäßig zu verkraften hatte, wurden zu groß und veranlassten damit sowohl den Stiftungsvorstand als auch den Stiftungsrat zu der Entscheidung, ab 2015 einen geringen Eintritt zu verlangen.
Die Touristen reagierten laut Stiftung klaglos, zumal auf dem Burgareal weder Park- noch Toilettengebühren erhoben werden. Nach Verhandlungen zwischen den Ver- antwortlichen der Stiftung und den Pächtern, die Einnahmeverluste aufgrund des Entgelts befürchteten, entschied man sich zu folgenden Regelungen: Der Beitrag wird nur während der Saison von Mitte März bis Anfang November und ausschließlich von 10 bis 17 Uhr erhoben. Die Einwohner der Stadt Harburg genießen weiterhin freien Eintritt. Eine Maßnahme, die vor allem den Stammgästen der Burgschenke zugutekommen sollte. Des Weiteren sind auch Übernachtungsgäste und Besucher besonderer Anlässe, beispielsweise von Hochzeiten oder Konfirmationen, von den Gebühren befreit. Für die restlichen Besucher riefen die Verantwortlichen der Stiftung einen Gutschein ins Leben. Dieser wird den Besuchern zusammen mit der Eintrittskarte ausgehändigt und ist in der Schenke einlösbar. Ab diesem Jahr erhalten Besucher der Burg einen Getränkebon, den sie einlösen können, indem sie im Hotelgasthof etwas verzehren. Die Kulturstiftung Harburg hofft, den bisherigen Besucherrekord brechen zu können. Sie erwartet eine Steigerung der Besucherzahlen auf 55000 bis 60000.