Erst jetzt ziehen die Frauen gleich
Debatte Am 18. März ist Equal Pay Day. Was das bedeutet, erklärt eine Arbeitsgemeinschaft
Landkreis Stellen Sie sich vor, Sie bewerben sich auf eine neue Stelle, die auf ein Jahr befristet ist: Die Arbeit soll am 15. Oktober beginnen, bezahlt werden Sie aber erst ab dem 1.Januar des folgenden Jahres. Unfair, finden Sie? Für die meisten Frauen sei die ungerechte Bezahlung Realität, so die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in einer Pressemitteilung. „Wir leben in einer modernen und weltoffenen Gesellschaft.“Eine wesentliche Grundlage dafür sei die Gleichberechtigung von Frauen und Män- nern, für die sich Sozialdemokraten seit mehr als 150 Jahren einsetzten. Artikel 3 Absatz 2 des Grundgesetzes verspreche: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“Dieser Satz sei allerdings immer noch nicht Wirklichkeit, so die Arbeitsgemeinschaft weiter. „Frauen haben in diesem Land schon viel erreicht. Doch trotz rechtlicher Gleichstellung ist die tatsächliche Gleichstellung immer noch nicht erreicht.“Es gebe noch viele Ungerechtigkeiten – sowohl in der Arbeitswelt als auch im gesellschaftlichen Miteinander.
Am Samstag, 18. März, werde in Deutschland der Equal Pay Day begangen. Dann werden Männer schon fast drei Monate für ihre Arbeit bezahlt worden sein, bevor die Frauen nachziehen. Noch nie sei eine Frauengeneration so gut ausgebildet, so selbstbewusst und ambitioniert gewesen wie heute.
„Wir wollen Gerechtigkeit in der Arbeitswelt schaffen – Lohnlücken zwischen Männern und Frauen schließen: Lohngerechtigkeitsgesetz.“Die Arbeitsgemeinschaft fordert, dass soziale Berufe aufgewertet werden, die Sorgearbeit in der Rente besser honoriert werde. „Was unbezahlte und unterbezahlte Arbeit angeht, liegen Frauen ganz vorne. Die Sorgearbeit (z. B. Erziehung, Pflege) wird größtenteils nicht oder nur schlecht bezahlt und das, obwohl diese Arbeit nicht von Maschinen übernommen werden kann.“Die Aufwertung frauentypischer Berufe sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Beseitigung der Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern und damit zu mehr Lohngerechtigkeit. (pm)