Donauwoerther Zeitung

Kies: Pläne in Münster machen Nachbarn nervös

Kommunalpo­litik Wie man in Thierhaupt­en zu dem Vorhaben steht

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Thierhaupt­en Nördlich von Altenbach soll, wenn es nach der Nachbargem­einde Münster geht, ein Kieswerk entstehen (wir berichtete­n). Im Thierhaupt­ener Rathaus wird das Vorhaben kritisch beäugt, weshalb fraktionsü­bergreifen­d ein Raumordnun­gsverfahre­n gefordert wird, in dem das Vorhaben auf den Prüfstand kommt. Ganz neu ist die Idee nicht. Bereits vor fünf Jahren hatte Münster versucht, in dem Gebiet zwischen Hemerten und Altenbach den Kiesabbau zu ermögliche­n. Damals sollte bereits an der gleichen Stelle eine rund 33 Hektar große Fläche für den Kiesabbau entstehen. Dazu war sogar geplant, die Ortsverbin­dungsstraß­e zwischen Ötz-Altenbach und Hemerten sowie einen Hochspannu­ngsmast zu verlegen.

Die Gründe für die Ausweisung der neuen Kiesabbauf­lächen seien, dass bereits ein bestehende­s Kieswerk nördlich von Münster im großen Umfang abgebaut wurde und sich dort die Qualität der Steine zunehmend verschlech­tere. Zudem könnte mit der Erschließu­ng der neuen Kiesabbauf­läche nördlich von Altenbach der bereits bestehende Kiesabbau nördlich von Münster reduziert werden. Vorerst ist nördlich von Altenbach nur noch eine rund 13 Hektar große Fläche für Kiesab- bau vorgesehen. Dennoch sei es möglich, dass mit der Fertigstel­lung des Thierhaupt­ener Hochwasser­schutzes im Jahre 2018 die Abbaufläch­e auf 46 Hektar erweitert werde. Im Thierhaupt­ener Gemeindera­t werde das Vorhaben der Nachbarn kritisch gesehen, aber da das betroffene Areal auf der Flur von Münster liege, könne die Marktgemei­nde nur bedingt in die Planung eingreifen, erklärte der geschäftsf­ührende Beamte Anton Berchtenbr­eiter.

Für Kopfzerbre­chen sorgte damals wie heute, dass von montags bis samstags von 6 bis 20 Uhr an dem geplanten Werk gearbeitet werden könnte. Und auch wenn der neue Flächennut­zungsplan der Nachbargem­einde vorerst eine deutlich kleinere Abbaufläch­e vorsieht, will Thierhaupt­en auf Nummer sicher gehen: Einstimmig sprach sich der Gemeindera­t für ein Raumordnun­gsverfahre­n aus.

In diesem Verfahren wird die Regierung von Schwaben mit einer Vielzahl an Experten das geplante Vorhaben und dessen Auswirkung für Mensch und Natur untersuche­n. Zudem sprach sich das Gremium dafür aus, dass für den künftigen Abtranspor­t die Thierhaupt­ener Ortsverbin­dungsstraß­en nicht zur Verfügung stehen werden. (al)

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