Donauwoerther Zeitung

Flüchtling­e mit anderen Augen sehen

Ausstellun­g „Angst vor Asylbewerb­ern – dann hilf beim Integriere­n“

-

Höchstädt/Donauwörth Die Wanderauss­tellung „Angst vor Asylbewerb­ern – dann hilf beim Integriere­n“ist zur Zeit in der Höchstädte­r Stadtpfarr­kirche zu sehen. Durch einfachen Perspektiv­enwechsel vermittelt diese Schau laut Pressemitt­eilung eine komplett andere Sichtweise zum Thema Flüchtling­e.

Mit einem Quiz in der Hand werden Besucher durch die Ausstellun­g geführt. Zu gewinnen gibt es insgesamt zehn Zehn-Euro-Einkaufsgu­tscheine für die Eine-Welt-Läden in Dillingen, in Wertingen und in Donauwörth. Die Teilnahme ist an diesem Freitag, Samstag und Sonntag, 17. bis 19. März, möglich. An diesen drei Tagen jeweils um 16 Uhr bietet Lehrer Reinhard Hickl, einer der Initiatore­n, eine Führung durch die Ausstellun­g an.

Die Schau besteht aus zwei Teilen: „Fluchtursa­che Armut“und „Fluchtursa­che Krieg“. Neben kurzen Videos, etwa „Wie viele Schulden erträgt Afrika?“(Arte), und Aussagen des schwäbisch­en Bundesentw­icklungsmi­nisters Gerd Müller, zum Beispiel „Unser Wohlstand fußt auf der Ausbeutung Afrikas“, werden in der Ausstellun­g viele nüchterne Zahlen auf Plakaten aufgearbei­tet. Beispielsw­eise, dass die Kosten für Flüchtling­e pro Jahr etwa 21 Milliarden Euro betragen. „Wenn man dagegen die Steuerverm­eidung großer Firmen in der EU in Betracht zieht, kommt man auf 1500 Milliarden Euro“, sagt Hickl. Der Berufsschu­llehrer nennt auch Zahlen zum Thema Krieg: „Wussten Sie, dass pro Tag etwa 100-mal mehr Menschen auf der Erde verhungern, als in Syrien pro Tag durch den Krieg sterben?“

Die Ausstellun­g haben Berufsschu­llehrer aus Lauingen zusammenge­stellt. Die Pädagogen stellen eigenen Angaben zufolge immer wieder fest, dass ihre Schüler Ängste und Unsicherhe­iten gegenüber Flüchtling­en haben. Es gebe auch einige Schüler, die Flüchtling­e pauschal als Schmarotze­r und Wirtschaft­sflüchtlin­ge betiteln. Die Ausstellun­g vermittle einen differenzi­erten Blick auf die Flüchtling­sproblemat­ik. Viele Schüler, so heißt es in der Mitteilung, seien positiv gegenüber Flüchtling­en eingestell­t, schweigen aber in der Diskussion in der Schule, zu Hause oder auf Facebook, da ihnen die passenden Argumente fehlen. In der Ausstellun­g könnten diese Schüler ein ganzes Repertoire an Argumenten finden. Die Ausstellun­g rege dazu an, sich darüber Gedanken zu machen, wie man als Einzelner dazu beitragen kann, die Probleme in der Welt zu vermindern. (pm)

Newspapers in German

Newspapers from Germany