Vogelgrippe: Noch keine Entwarnung
Experten warten auf den Frühling
Augsburg Auch wenn die Stallpflicht für bayerisches Geflügel gelockert wurde: Von einer Entwarnung in Sachen Vogelgrippe kann keine Rede sein. Das sagte eine Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) unserer Zeitung.
Das FLI ist das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit und unterstützt die Bundesländer mit einer Risikoeinschätzung darüber, ob eine Stallpflicht sinnvoll wäre oder nicht. Daran halten müssen sich die Länder allerdings nicht.
Erst kürzlich wurden laut FLI drei mit dem Vogelgrippe infizierte Wildvögel in Bayern gefunden. Auch in ganz Deutschland lässt sich nicht von einer Entwarnung sprechen: In den vergangenen sieben Tagen wurden 35 infizierte Wildvögel gefunden. Außerdem gab es fünf Fälle von infizierten Tieren in Geflügelbeständen, alle in Niedersachsen.
Bekämpfen lässt sich die Vogelgrippe nicht. „Wir können nicht damit anfangen, einzelne Wildvögel zu jagen“, sagt die FLI-Sprecherin. „Das wollen wir auch gar nicht.“Deshalb warten die Experten nun darauf, dass es wärmer wird.
Das Vogelgrippe-Virus fühlt sich bei kalter und feuchter Luft wohl, im Warmen sterben die Erreger allerdings ab. „Das geht also nicht von heute auf morgen“, sagt die FLISprecherin. Es bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten. Ob sich das Virus allerdings wirklich von selbst totläuft, sei fraglich, so das FLI. „Wir hatten auch schon Vogelgrippe-Fälle im Sommer.“