Dirndl und Gretelzopf?
Ausstellung Das Augsburger Textilmuseum beschäftigt sich mit der Mode der Hitler-Zeit
Trug die typische Frau in der Zeit des Nationalsozialismus Dirndl, am besten mit Gretchenzopf? Oder kleidete sie sich elegant wie Zarah Leander? Wie sah die Kleidung der 1930er und 1940er Jahre aus? Mit der Kleidung der NS-Zeit hat sich bislang kaum jemand befasst. Deshalb sind viele Mythen entstanden, die vor allem im Kino gepflegt werden: Trachten und Uniformen gelten als typisch fürs Dritte Reich.
Dass dies lange nicht alles war, zeigt die Ausstellung „Glanz und Grauen – Mode im Dritten Reich“vom 13. Mai bis 22. Oktober im Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim). Die Ausstellung präsentiert mehr als 100 Originalkostüme, Fotos, Modegrafiken, Zeitschriften, Kinderbücher, Spielzeug. Zu sehen sind die Kleidung im Alltagsleben, Uniformen des „Bundes deutscher Mädel“und der „Hitlerjugend“, aber auch die „Kluft“der „widerspenstigen“Jugendlichen, der „Swings“und der „Edelweiß-Piraten“.
Die Spannweite der textilen Exponate ist groß: So stehen in der Ausstellung seidene Abendroben und raffiniert garnierte Kleider neben einfacher Alltags- und Berufsgarderobe, Kleidern aus Ersatzstoffen und solchen der Notkultur. Die Schau reicht bis hin zu kurzen Cordhosen, karierten Hemden, Pullundern, bestickten Kleidern, Kitteln und Spielhöschen für die Kleinen.
Textil und Industriemuseum Augs burg, Provinostr. 46, geöffnet Di. bis So. 9 – 18 Uhr, www.timbayern.de, Tel. 08 21/810 01 50 (Gruppenführungen)